Treffen zur Netzwerkbildung in Köln – Wir waren dabei
Am 06.01. waren wir beim Treffen zur Netzwerkbildung, organisiert von den Jazzmusikerinnen Angelika Niescier und Ulla Oster.
Um die 30 Frauen* hatten sich am Tag nach dem sehr gut besuchten Winterjazz Festival eingefunden, um über Themen der Gleichstellung im Musikbusiness und insbesondere im Jazz zu diskutieren. Darunter waren sowohl Musikerinnen aus verschiedenen Generationen als auch Journalistinnen, Veranstalterinnen, Wissenschaftlerinnen und Studentinnen.
Als Einstieg zeigte die Filmemacherin Pia Lenz Ausschnitte aus ihrem Film „Der kleine Unterschied 2018“, und berichtete von den teilweise erstaunlichen Reaktionen, auf die sie und ihre Kollegin Anna Orth beim Entwickeln und Umsetzen dieser Idee gestoßen waren. Das Projekt, für das sie erst nach der #MeToo Debatte überhaupt wieder eine Plattform bekamen, stellte sich als viel kontroverser heraus als vergleichbare Beiträge über politische Themen. Der Film wurde im Rahmen der Panorama-Reihe „Die Reporter“ gedreht.
Im Anschluss an das Impulsreferat entspann sich im Plenum eine lebhafte Diskussion um den Stand der Dinge. Dabei herrschte viel Einigkeit darüber, dass es sich zu diesem Zeitpunkt wieder einmal lohnt, neue Anstrengungen zu dem alten Thema zu unternehmen. In vielen Bereichen wurde von mehreren Teilnehmerinnen übereinstimmend von einer Rückentwicklung berichtet.
In der dritten Phase wurde in drei Arbeitsgruppen jeweils ein Thema vertieft. In der Gruppe mit dem Thema „Erfahrungsaustausch“ wurde das Verständnis der aktuellen Situation weiter vertieft, und Handlungsoptionen besprochen. Eine zweite Gruppe beschäftigte sich mit dem Thema Quote und anderen Instrumente der Machtzugewinnung und förderte Ideen zutage wie z.B. einen Negativpreis für das einfältigste Festival-Line-Up (männlich-weiß-hetero). Die dritte überlegte konkrete Schritte zur Planung einer Struktur nach dem Vorbild der Netzwerke in der Wirtschaft. Dieses soll Veranstaltungen zu verschiedenen Schwerpunktthemen organisieren, die sich zum Teil nur an Frauen* richten, zum Teil aber auch den Dialog mit allen Interessierten suchen. Zusätzlich sollen über geeignete Strukturen (Online und Offline) Möglichkeiten zur Vernetzung und gegenseitigen Unterstützung geschaffen werden.
Als erste Aktion des Netzwerks rufen wir dazu auf, die Union deutscher Jazzmusiker dazu aufzufordern, ihren Namen so zu ändern, dass Jazzmusikerinnen nicht mehr nur „mitgemeint“ sind. Nach der Veröffentlichung eines Positionspapiers zur Gleichstellung im Jazz bleibt die UdJ bisher in dieser Hinsicht hinter ihren eigenen Ansprüchen zurück. Die Aufforderung kann von jeder*m formlos per Mail versendet werden: ed.j-1731860708d-u@t1731860708sop1731860708.
Als nächstes wird ein Verteiler erstellt, der die einzelnen Netzwerkerinnen mit ihren Expertisen und Kontaktadressen erfasst. Wer nicht beim Treffen dabei war, aber gern in den Verteiler und ins Netzwerk aufgenommen werden möchte, schreibe uns eine Mail an ed.av1731860708idole1731860708m@kis1731860708um1731860708.