Kaia Kater

“Grenades“

„I wrote Grenades to trace the life line from my palm and find my way home.“ Kaia Kater nimmt uns mit in die Vergangenheit – an die Orte und Situationen in den Erinnerungen ihrer Oma, ihres Vaters und ihrer selbst. Die Erzählungen über die Leben ihrer Familie und über das Land ihrer Wurzeln Grenada fügt sie in ihrem neuen Album „Grenades“ zusammen. Ihr Vater Deno migrierte damals alleine und mit nur 14 Jahren nach Kanada. Seine Geschichte als Immigrant und seine Erfahrungen in der sozialistischen Revolution prägen die gefühlvollen Songs der Musikerin mit Nachdruck. Der Song „La misère“ beispielsweise, mit französischen und englischen Lyrics fußt auf einer namenlosen Melodie aus der Nähe des Geburtsortes ihres Vaters. Katers selbst wurde in Montreal geboren. Trotz ihres schönen Zuhauses fühlte sie sich als Kind und auch als Erwachsene oft alleine und nirgendwo zugehörig. All die Emotionen wie Angst und Wut bis hin zu Freude und Lebendigkeit bilden den Grundstein für ihr drittes Album, das vor kurzem erschien. Nach den ersten beiden Alben „Sorrow Bound“ (2015) und „Nine Pin“ (2016) folgt nun ein besonders im musikalischen Sinne außergewöhnliches Werk. Von der Liebe ihrer Familie zur Folk-Musik beeinflusst, stellt Kaia Kater besonders ihre Fähigkeiten als Songwriterin und Spielerin der akustischen Gitarre und des Banjos unter Beweis. Die Erfahrungen ihrer Familie und ihre Suche nach Identität und Zugehörigkeit zu erzählen, gelingt ihr im Besonderen durch Zwischenspiele: kurze Interviewpassagen, die sie mit ihrem  Vater zuhause aufnahm. Die Erweiterung des Sounds macht das Album „Grenades“ zu einer beeindruckenden Komposition und einer emotionalen Reise.

CD, 2018, 14 Tracks, Label: Smithson Folkway Recordings

Jacqueline Larius

11.01.2019