Hilferuf aus Harburg – Proberaummangel verschärft sich
Die Hamburger Initiative SuedKultur veröffentlich einen Hilferuf aus der Nöldekestraße 17 in Harburg. Die einstige Polizeiwache wurde vor einigen Jahren an einen privaten Betreiber veräußert, der dort auch Proberäume für etliche Harburger Musiker*innen zuließ. Nun ändern sich in weiten Teilen des Gebäudes die Mietverhältnisse und den Bands wurde kurzerhand gekündigt. 10 Bands mit rund 60 Musikern sind unmittelbar betroffen.
„Seit Jahren warnen wir vor der ohnehin schlechten Proberaumsituation im Süden Hamburgs und stellten Anträge, um Leerstand zu ermitteln. Nun fällt das Kind in den Brunnen“, so Heiko Langanke, der das Thema für die Initiative SuedKultur seit Jahren verfolgt. „Mittlerweile gibt es sogar Kontakte zu potenziellen Investoren, um etwa Gebäude zu kaufen und langfristig zu Proberäumen umzubauen. Aber all das verpufft, wenn es seitens des Bezirks weder ein Bewusstsein noch eine grundlegende Unterstützung gibt.“
Und das betreffe nicht nur Proberäume für Musik sondern auch etwa Ateliers für Bildende Künstler. „Das Thema stiefmütterlich zu behandeln ist grob fahrlässig. Denn im Grunde sind es die Arbeitsplätze von Kulturschaffenden, die hier auf dem Spiel stehen. Man muss sich mal vorstellen, sie bekämen ihre Büros gekündigt, sollen aber weiter Arbeitsergebnisse produzieren …“, so Langanke, der schon 2010 an einer Konzeption zur Umnutzung der Alten Wache arbeitete. Damals stand diese jahrelang beheizt leer und befand sich noch im Besitz der Stadt Hamburg.
Langanke fordert nun die Bezirksverwaltung und –politik zum Handeln auf. Vorschläge zur akuten Abhilfe hat er bereits bei der Hand. Laut Globalrichtlinie zur Stadtteilkultur ist der Bezirk verpflichtet, kulturelle Raumbedarfe zu ermitteln und gegebenenfalls Abhilfe zu schaffen. Die Initiative fordert für das Problem einen festen Ansprechpartner in der Bezirksverwaltung sowie eine feste Einbindung der dafür eigens von der Hansestadt in Leben gerufenen Kreativgesellschaft Hamburg.
Wer von geeigneten Räumen weiß oder selbst welche hat, kann sich bei der Initiative SuedKultur melden.
Tel.: 040 – 300 969-41 , Mail: ed.ru1731862041tluk-1731862041deus@1731862041tkatn1731862041ok1731862041