„I think we all have our ‚WILD‘ sides!“

Interview mit der Band WILD

Jung, aufgeweckt und mit viel Humor, so präsentiert sich die Band WILD in unserem Interview. Das Indie-Folk Trio aus Los Angeles besteht aus Lauren, Zach und Tyler. Seit drei Jahren machen sie erfolgreich zusammen Musik und vor kurzem erschien nun auch ihre erste EP „Lace&Layers“. Das von MELODITA geführte Interview gibt einen spannenden und amüsanten Einblick in das Musikerleben der drei talentierten Künstler*innen.

Tolles und farbenfrohes Video von „I’ll let you know!“  Wie lang hat es gedauert, das zu produzieren und woher kam die Inspiration?

Einen ganzen langen Tag hat es gedauert, das Video zu drehen und noch einige Wochen danach editierte und färbte die Produzentin Lola Blanc das Video. Die Bearbeitung unterlag ganz ihr. Sie hat den Song gehört und dachte an all die verschiedenen Muster die zusammen arbeiten müssen, um so etwas Schönes zu erschaffen. Sie hat den Vogel damit wirklich abgeschossen.

Was ist die wichtigste Botschaft, die ihr mit den Songs eurer neuen EP vermitteln wollt?

Dass wir nicht alleine sind. Mit all der Offenheit über geistige Gesundheit, die uns gerade in der Gesellschaft begegnet, wollen wir mehr denn je sagen, dass es okay ist, wenn man mal nicht okay ist. Es kann beruhigend sein zu wissen, dass andere in ähnlicher Weise verletzlich sind und dass wir da alle gemeinsam drin stecken.

Was ist das Untypischste an eurer neuen EP?

Die Erweiterung des Sounds ist eine Besonderheit dieser EP. Ich glaube, das hatte damit zu tun, dass wir einen Monat in Nashville und New York auf Reise waren, um Inspiration zu sammeln und die Songs dieser EP zu schreiben. Normalerweise würden wir einfach an ihnen schreiben, sie aufnehmen und überall zuhause in LA in unseren Wohnungen produzieren. Aber raus gehen und die Songs woanders zu schreiben, um sie dann schließlich wieder nach Hause zu nehmen und zu produzieren, machte sie für uns sehr besonders.

Wann und wie seid ihr als Band zusammen gekommen?

Seit drei Jahren sind wir eine Band. Wir haben uns alle durch gemeinsame Freunde kennengelernt, nachdem wir nach LA gezogen sind. Zach und ich fingen an, gemeinsam Songs zu schreiben und ich wusste, dass Lauren singt. Sie war am Broadway, also musste sie gut sein, haha. Also fragten wir sie, ob sie vorbeikommen würde, um ein paar Stücke zu schreiben und aufzunehmen und wir haben uns einfach auf Anhieb gut verstanden. Danach haben wir mehr und mehr Musik veröffentlicht und seitdem läuft es immer besser.

Was würdet ihr tun, wenn ihr keine Vollzeitmusiker*innen wärt?

Zach würde Skateboard fahren, Tyler wäre ein nerviger Angestellter in einem Gitarren-Laden, Lauren wäre wahrscheinlich irgendwo, um traurige Musik zu hören und auf ihrem iPad zu malen (ganz professionell).

Habt ihr schon auf vielen Konzerten gespielt? Was sind eure besten/schlechtesten Erinnerungen?

Von li nach re: Zach, Lauren, Tyler (Foto: Anna Lee)

Wir versuchen so viele Shows zu spielen wie möglich. Letzten Winter waren wir auf Tour, auf dem SXSW und haben viele lokale Shows in LA gespielt und außerdem an vielen Orten der Westküste, wie Phoenix, San Francisco, etc. Ich glaube eine wirklich tolle Erinnerung für uns war, als wir vor zwei Jahren auf dem BottleRock Napa Valley spielten. Wir dachten, wir sollten bloß 20 Minuten mit einem akustischen Set in einem Zelt spielen. Als wir dort ankamen, um unser kleines Equipment auszupacken, wurde uns gesagt, dass wir nicht in einem Zelt, sondern auf der Hauptbühne performen sollten, wo auch Maroon 5 später spielen sollte. Zum Glück haben wir eine Band gefunden, die sich bereit erklärte, uns ein Drumset zu leihen. Dann sind wir noch losgegangen, um Drumsticks zu kaufen und Kabel für die Verstärker. Wir spielten dann ganze 30 Minuten auf der größten Bühne, auf der wir bisher gespielt haben.

Die schlechteste Erinnerung war, als wir einmal in Missouri gespielt haben. Es war eine kleine Stadt, die sehr unheimlich war. Die Spielstätte erlaubte es im Gebäude zu rauchen und es war sehr schwer zu atmen, geschweige denn ganze 45 Minuten zu singen. Die Krönung des Ganzen war: auf der Bühne machte eine/r von uns einen Witz darüber, dass die kleine Stadt ein Opferritual hatte und niemand lachte… Es war sehr seltsam und wir wussten nicht, ob die Zuschauer verletzt und verärgert waren. Zum Glück sind wir nachts noch 12 Stunden in die nächste Stadt gefahren, so mussten wir nicht dort schlafen.

Wer von euch ist der/die WILDeste?

Ich glaube, wir alle haben unsere „WILDen“ Seiten! Auf der Bühne würde ich sagen ist es Tyler, weil er nicht immer an ein Mikrophon gebunden ist und so mehr in Bewegung sein kann.

Thank you Lauren, Tyler and Zach for the amazing interview. Good luck for the future (especially for better luck with venues)!

Find the English version here.

Infos

Autorin: Jacqueline Larius

21.12.2018