Aline Frazão

“Dentro da Chuva“

“Inmitten des Regens” heißt die neue Platte der Sängerin und Gitarristin Aline Frazão aus Angola. Mit schönem, warmem Timbre singt sie darauf Eigenkompositionen, vertont angolanische Dichtkunst oder interpretiert Klassiker wie Gainsbourgs „Ces Petits Riens“ neu. Schon seit 15 Jahren lebt sie in Lissabon, der Fado wie auch Bossa Nova, Jazz oder die Musik der Kapverden haben sie beeinflusst. Für ihr letztes Album „Insular“ (2016) hatte sie sich auf die schottischen Hebriden zurückgezogen und ein melancholisches Indierock-Album aufgenommen. Auf „Dentro da Chuva“ klingt ihre Musik minimalistischer und zugleich ausgefeilter und stimmiger. Frazão sagt über ihr Album: „Es forderte mich heraus, eine Geschichte mit den minimal möglichen Elementen zu erzählen. In einer Welt voller Lärm denke ich, dass das mehr als notwendig ist: es ist lebenswichtig. Weil Musik und Stille zwei Seiten desselben Mondes sind.“ Die melancholische Stimmung des Vorgängers ist auf „Dentro da Chuva“ einer heitereren Färbung gewichen. Zu Frazãos E- und Akustikgitarren gesellen sich nur ein sporadisches Cello, weitere Gitarren und Percussion oder Backgroundgesänge, poetische Texte erzählen vom Aufgehobensein in der Natur, der Kraft der Frauen (sehenswertes Video Sumaúma).

CD, 2018, 11 Tracks, Label: Jazzhaus Records

Mane Stelzer

06.11.2018