Veronika's Ndiigo
“Fly“
Ein bezauberndes Jazz-World-Album hat die Baselerin Veronika Stalder mit „Fly“ veröffentlicht. Schon auf Stalder’s Debüt mit dem Ensemble Ndiigo 2009 war ein Jazz-Stilmix mit afrikanischer, brasilianischer und kapverdischer Musik zu hören, auf „Fly“ setzt sie das noch konsequenter um. Das Besondere: zu Geige, Gitarre und Rhythmusgruppe gesellt sich die Kora von Prince Moussa Cossokho. „Für die Senegalesen ist sie das Königsinstrument. Es hat einen besonderen Klang, der mich ab dem ersten Ton in seinen Bann gezogen hat. Sowohl der Klang als auch die Art, wie in Senegal und Gambia darauf gespielt wird, berührt mich sehr“, schwärmt Stalder. In Cossokho hat sie ihren sensiblen Counterpart gefunden: besonders berührend wird diese musikalische Begegnung nämlich, wenn Cossokho dazu auf Wolof singt und sie gemeinsam singen. Als Titelthema hat die Sängerin und Multiinstrumentalistin den Schmetterling gewählt, als Sinnbild für den Mensch, der aus der Bewältigung von Krisen gestärkt hervorgeht. Die großen Menschheits-Fragen (Wer bin ich, warum bin ich? Warum bin ich hier? Wo ist meine Heimat?) setzt sie in überwältigend schöne Songs um, die erdig und luftig zugleich sind. Es ist nicht verwunderlich, dass sie Joni Mitchell, Paul Simon, Lizz Wright, Sara Tavares, Buika und Fatoumata Diawara ihre Vorbilder nennt, denn auch in ihrer Musik geht tiefgründige und hellhörige Singer-/Songwriterkunst eine wunderbare Symbiose mit anderen musikalischen Kulturen ein.
CD, 2018, 11 Tracks, Label: NRW Records
Mane Stelzer02.07.2018