Katja Werker
“Magnolia“
Katja Werker ist eine der wenigen Singer-/Songwriterinnen, die sich mit ihrer Stimme und Poesie direkt ins Herz singen und mich binnen Sekunden zu Tränen rühren. Gleich beim ersten Stück ihres neuen Werkes ist es soweit. Aus von ihrem Publikum aufgeschriebenen Lebensträumen hat sie das Lied „Werden wer ich bin“ geschrieben und ein berührendes „Traum-Destillat“ erschaffen. Weiter geht es mit „Aus und vorbei“, in dem sie eine schmerzhafte Trennung verarbeitet; im großartigen „Nur Dir allein“ feiert sie das ziellose Schlendern, Umwege, die es zu gehen lohnt. Mit ihrer schönen rauchigen Stimme singt sie feinsinnige Geschichten, die mit ihrer bildreichen Sprache genau auf den Punkt kommen; Rettungsanker für Gestrandete und Betrogene, die Trost spenden, nachdenklich, aber auch Mut machen, neu anzufangen, egal, in welchem Alter frau sich befindet. Den Titel „Magnolia“ hat sie gewählt, weil dieser Baum „jedes Jahr – eher als alle anderen Bäume – aufs Neue und geradezu verschwenderisch in all seiner Pracht aufleuchtet und damit die Einsamkeit und Tristesse des Winters durchbricht“. Er stehe für sie symbolisch für das Wunder des Neubeginns, schreibt Werker in den Liner Notes des Albums, und habe sie gelehrt, loszulassen und Liebe und Anerkennung bei sich selbst zu suchen. Da passt es, dass Werker die Songs nicht nur selbst geschrieben und arrangiert, sondern auch gemischt und nahezu allein aufgenommen und gemastert hat. Ihre Stimme scheint stets ganz nah und tut gut wie das Gespräch mit einer guten Freundin.
CD, 2018, 10 Tracks, Label: Küchentisch Productions
Mane Stelzer29.05.2018