Barbara Barth & Manuel Krass

“In Spheres“

Drei Jahre nach ihrem Debütalbum „This is“ kommt die Kölnerin Barbara Barth mit einer neuen CD und ihrem neuen Projekt auf den Markt. Obgleich die Konstellation mit dem Saarländer Manuel Krass nicht neu ist. Die beiden begleiten sich schon lange auf ihren musikalischen Wegen, z.B. ist er Pianist ihres Quintetts. Auf „In Spheres“ spannen sie gekonnt den Bogen von Eigenkompositionen, Standards und Traditionals zu Popstücken in selbstarrangierten Versionen. Neben ihrer Tätigkeit als Gesangsdozentin an der Hochschule für Musik Saar ist Barbara Barth Mitinitiatorin des PENG Festivals zur Förderung von Frauen im Jazz. Krass agiert neben der Zusammenarbeit mit Barth, seinem Trio „Krassport“ und seinem elektronischen Duo „Das Prinzip des Zufalls“, als Dozent für Jazz-Piano an der Hochschule für Musik Saar. Das von Barth komponierte Stück „Spheres“ ist namensgebend für das Album und bezeichnend für den Inhalt. Die sphärischen Klänge des Keyboards und der mystische Gesang geben „Licht und Schatten, schwebenden Weiten und geheimnisvollen Tiefen“ eine musikalische Gestalt. In dem von Krass komponierten Titel „Lian“ ist alles reduziert auf einen klaren Klavierklang und Gesang. Zu Beginn wirken beide leise, fast verletzlich, daraus entwickelt sich ein Gegeneinander, ein Ringen der beiden. Wodurch das Stück Fahrt aufnimmt und in gemeinsamen Harmonien endet. Konsument*innen der Platte finden sich als Eingeladene zu einer wohlausgewählten Musiksammlung von Balladen einer unberührten Welt. Fragile Momente, undurchsichtige Stimmungen, geführt von Barths Stimme und getragen von Krass‘ Klängen. Das Duo schafft es ebenso, Momente hörbarer Harmonie als auch der Diskrepanz mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit zu erzeugen. Die Scatvielfalt von Barth ist faszinierend, sie braucht keinen Text, um ihre Geschichten zu erzählen. Live auch unbedingt ein Erlebnis, Tourdaten auf ihrer Homepage.

CD, 2018, 10 Tracks, Label: JazzHausMusik

Anja Klein

25.05.2018