Stefanie Boltz
“The Door“
Die Jazzsängerin und Songschreiberin Stefanie Boltz aus München ist vielen als Teil des Duos „Le Bang Bang“ bekannt. Mit ihrem Duopartner Sven Faller und weiteren Musikern hat sie jetzt ein neues Album vorgelegt, das dreizehn Eigenkompositionen enthält. Diese Lieder hatten hartnäckig „an ihre Tür geklopft“ und konnten erst nicht fertig geschrieben werden, weil sie auf Tour war, bis sich endlich ein günstiger Moment ergab – der Songwriting-Workshop eines Freundes – und sie ihn am Schopf packen konnte. Folgerichtig heißt ihr Album „The Door“ und es thematisiert diese guten Gelegenheiten, aber auch die Abgründe, die sich manchmal hinter hastig geöffneten Türen verbergen und in „wilde Welten“ führen. Der titelgebende Song scheint uns denn auch gleich in eine dunkle Unterwelt zu katapultieren, es blitzen James Bond-artige Sequenzen auf und die Band läuft zur Höchstform auf. Auch musikalisch hat sich Boltz neue, lohnende Welten erschlossen, das Album klingt amerikanisch, nach R’n’B, Folk, Soul und Nu Country. Ein jazzy Feeling kommt vor allem durch Sebastian Studnitzkys Trompete auf. Ein weiteres Highlight ist für mich das schwungvolle „You Learned To Call My Name“, das Erinnerungen an die 70er heraufbeschwört. Im bluesigen „Stones Shapes“ wird die Ausdrucksstärke und der Facettenreichtum ihrer Stimme offenbar, die sie in den 7 Jahren ihres experimentierfreudigen Vocal-Bass-Duos Le Bang Bang gewonnen hat.
CD, 2018, 10 Tracks, Label: GLM
Mane Stelzer26.03.2018