Trailer Trash Tracys
“Althaea“
„Philippinische Karnevals-Musik, lateinamerikanische Rhythmen und japanischer Tropical Pop der 1980er“ – die Ingredienzen, die der Promo-Text des Londoner Duos Trailer Trash Tracys verspricht, machen neugierig. Tatsächlich ist das eine eigenwillige Musik, die Susanne Aztoria und Jimmy Lee nebst zwei Bandmitgliedern zusammenbrauen, schwer zu beschreiben und trotzdem sehr einnehmend. Verführerisch, verträumt, esoterisch, verschachtelt – diese Attribute fallen mir dazu ein, sie ist auf jeden Fall kunstvoll und durchdacht: “Our music has classic western pop sensibilities in terms of melody, but to offset this we play with the framework and like to push the structures, time signatures as much as possible”, sagt Lee zur Vorgehensweise. Ein wichtiges Stilmittel entsteht durch das exotische Instrumentarium, das die Band nutzt. Eine hawaiianische Lap Steel Gitarre, ein Xylosynth, Water Percussions, Marimbas und Vibraphone, halb programmiert, halb vom Percussionisten Bei Bei “Butterfly” Wang gespielt, begleiten Aztoria’s sanften Gesang. Der Soundtrack klingt irgendwie retro und zukunftsträchtig zugleich, und bei jedem Hören offenbaren sich neue Details. „Siebenkäs“ ist mit seiner warmen Basslinie ein echter Hinhörer, „Money For Moondogs“ scheint flower-powermäßig zu schweben, bei „100 Aspects Of The Moon“ sind wir endgültig im Weltraum angelangt. Für den Oktober sind vier Live-Termine in Deutschland angekündigt.
MELODIVA CD Tipp August 2017
CD, 2017, 10 Tracks, Label: Double Six Records
Mane Stelzer22.08.2017