Fachtagung „Musik und Männlichkeiten in Deutschland seit 1950“
Erst langsam beginnt eine Konstruktion von Männlichkeiten in den Blickpunkt der Forschung zu rücken. Innerhalb dieses vergleichsweise schmalen Forschungssegmentes gibt es bislang nur wenige Studien zum 20. Jahrhundert, ja, die Kategorie Männlichkeit scheint mit Blick auf die deutsche Musikkultur nach 1950 in musikwissenschaftlichen Untersuchungen sogar inexistent zu sein. Nur unwesentlich besser sieht die Situation im Bereich musik- und sozialpädagogischer Forschung aus. Doch auch die Kategorie Männlichkeit bildet einen essentiellen Teil im Konzept einer im Idealfall symmetrischen Musikgeschichtsschreibung, einer gendersensiblen Musikpädagogik und einer Sozialen Kulturarbeit. Die Interdisziplinäre wissenschaftliche Fachtagung „Musik und Männlichkeiten in Deutschland seit 1950 – Erscheinungsformen und Funktionen, sozial- und musikpädagogische Perspektiven“ vom 29.-30. September 2011 widmet sich diesem Thema. Gefragt wird ganz bewusst nach der Bedeutung von Männlichkeit(en) seit ca. 1950 und mit räumlicher Begrenzung auf Deutschland, aber mit einem weiten Blick auf unterschiedliche Musikarten und -bereiche – die so genannte E- ebenso wie die U-Musik – sowie auf musikalische Institutionen. Die Nähe zur Gegenwart trägt zu einer großen Relevanz der Untersuchungsergebnisse aus sozial- und musikpädagogischer Perspektive bei. Auszug aus dem interessanten Programm: Beethoven 1970: Männlichkeitsinszenierungen als politische Strategie in Ost und West (Dr. Nina Noeske), Männlichkeitsinszenierungen in der populären Musik (Dr. Monika Bloss), Männlichkeitsinszenierungen im Eurovision Song Contest (Dr. Irving Wolther), E=XY. Die E-Gitarre und die Inszenierungen von Männlichkeiten (Dr. Birgit Kiupel), Männlichkeitsperformanz mit hoher Stimme? Zum Heavy Metal in den 70er- und 80er-Jahren (Dr. Florian Heesch), „Wann ist ein Mann ein Mann?“ Männlichkeitskonstruktion in westdeutscher Pop- und Rockmusik am Beispiel von Marius Müller-Westernhagen und Herbert Grönemeyer (Dr. Martin Loeser), Texte der Allmacht. Männerphantasien und Rapmusik (Dr. Malte Friedrich), Von Männlichkeiten und vom Umgang mit deren Symbolen in der alpenländischen Volksmusik (Prof. Dr. Gerlinde Haid), Inszenierung von Männlichkeiten in musikalischen Lebenswelten von Jungen und Mädchen (Prof. Dr. Marion Gerards), Der Weg zum guitar hero: Lernprozesse in der Populären Musik und männliche Identität (Prof. Dr. Ilka Siedenburg).
Veranstaltungsort: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Alexanderstr. 1, 20099 Hamburg
Anmeldungen bitte an: Judith Cole, Zentrum für Praxisentwicklung (Zepra) der HAW Hamburg,
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