Saxofonistin Matana Roberts mit Projekt Coin Coin in der Roten Fabrik (CH)
Das auf sechs Kapitel angelegte Projekt „Coin Coin“ der US-amerikanischen Saxofonistin und Komponistin Matana Roberts eröffnet am 24.02.2011 das Frühjahresprogramm 2011 der Roten Fabrik in Zürich (CH). Die Künstlerin thematisiert in ihrem «Coin Coin» Projekt die eigene Geschichte. Sie hat nach den spärlichen Spuren gesucht, die ihre Vorfahren im Süden der USA im 18. und 19. Jahrhundert hinterlassen haben. Anfang des 20. Jahrhunderts sind viele von ihnen mit großen Hoffnungen nach Norden gezogen. Sie wollten das harte Leben in den Baumwollgebieten hinter sich lassen und haben in den industrialisierten Gebieten nach einem besseren gesucht und sind dabei oft in der South Side von Chicago gestrandet. Den Fokus legt Matana Roberts in ihrem Zyklus auf die Geschichte der Frauen in ihrer Familie. «Coin Coin» ist eine Musik gewordene Hommage an die legendäre Marie Thérèze Coincoin. Sie lebte im Süden Louisianas und konnte sich im 19. Jahrhundert von ihrem Sklavinnendasein befreien. Für jedes Kapitel von «Coin Coin» hat Matana Roberts eine eigene Musik geschrieben, die von unterschiedlichen Bands interpretiert wird. Im ersten Kapitel mit dem Titel «Gens de Couleur Libre» setzt sich Matana Roberts mit der weiblichen Linie ihrer Vorfahren und der Musik im französischsprachigen Louisina auseinander. Mit der Violinistin Mazz Swift, der Bratschistin Jessica Pavone und Audrey Chen am Cello stehen ihr drei Musikerinnen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zur Seite, die zusammen mit dem Bassisten Jason Ajemian und dem Schlagzeuger Tomas Fujiwara den «Gens de Couleur Libre» wieder Leben einhauchen.