Unterschriften-Aktion „jazz or no“ für Aufbaustudiengang „Jazz & Popularmusik“

Mit der Aktion „jazz or no“ möchte eine Initiative die Wiedereinrichtung des Aufbaustudienganges „Jazz und Popularmusik“ an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main erreichen. Dazu gibt es eine Unterschriftenliste, wo frau sich gegebenenfalls auch anonym eintragen kann (www.jazz-or-no.de).

In den 1990er Jahren gab es an der HfMDK schon einmal den Aufbau-Studiengang „Jazz- und Popularmusik“ unter der Leitung des bedeutenden Jazz-Vibraphonisten und -Pianisten Professor Karl Berger und dieser stieß auf regen Zuspruch. Auf dem vielseitigen Stundenplan standen ein instrumentales Hauptfach, ein Nebenfach, Jazzgeschichte, Methodik und Didaktik, Harmonielehre und Gehörbildung, Ensemblearbeit, Tonstudio, Bigband und Arrangement-Unterricht. Studieren war natürlich kostenfrei – die Finanzierung übernahm großzügig die Hochschule. Bei einer durchschnittlichen Dauer von 4-5 Semestern konnte zum Schluss durch eine Prüfung ein Diplom erworben werden. Eine Umfrage unter damaligen StudentInnen ergab, dass alle Befragten die Ausbildung im Nachhinein als sehr lohnenswert betrachten, manche arbeiten ausschließlich im Bereich Jazz- und Popularmusik.
Doch durch das Ausscheiden Bergers im Jahre 2000 veränderte sich die Situation grundlegend, denn eine Stelle wurde zwar erneut ausgeschrieben, jedoch nie wieder besetzt, der gesamte Studiengang auf Anordnung der Hochschule eingefroren. Einige Lehrende der Jazz-Abteilung beschlossen, trotzdem weiter zu machen und in einer Art Eigeninitiative „Jazz- und Popularmusik“ als Weiterbildungsstudiengang anzubieten. Doch die jetzigen Teilnehmerinnen sind weder immatrikuliert, noch genießen sie sonstige Vorzüge eines Studentenstatus‘, wie beispielsweise ein Semesterticket der Frankfurter Verkehrsbetriebe. Die Inhalte sind bis auf ein Minimum geschrumpft und die StudentInnen müssen sich mit 11 Semesterwochen und einer abgespeckten Form ohne Nebenfach oder pädagogische Inhalte zufrieden geben. Nach vier Semestern ist das Aufbau-Studium, für das die Studierenden insgesamt 3000.-Euro zahlen müssen, ohne Diplom-Abschluss beendet.

Neben Unterschriften sucht jazz or no nach Einrichtungen, Veranstalter, Sponsoren oder Einzelpersonen, die die Aktion unterstützen möchten. Geplant sind beispielsweise Veranstaltungen zum Thema mit MusikerInnen aus der Region.

Ein erstes Konzert findet am 30.6. in Kooperation mit dem Verein Kultur in der Fabrik e.V. um 20.30 Uhr statt. Es spielen Studenten des Weiterbildungsstudienganges Jazz und Popularmusik. Außerdem wird ein Emsemble mit Lehrenden der Hochschule zu hören sein, darunter der Pianist und Komponist Peter Fulda, der Posaunist und Sänger Allen Jacobson und die Jazz-Flötistin Isabelle Bodensee. Und danach für alle eine open session!

21.03.2010