Rohey

“A Million Things“

Skandinavische Jazzfans kennen das Quartett Rohey aus Norwegen bereits länger, denn es hat dort auf so ziemlich jedem Jazz-Festival schon gespielt. Namensgeberin Rohey Taalah verfügt über eine umwerfende Jazz- und Soulstimme mit leicht rauchigem Timbre, und wird von ihren drei Bandkollegen kongenial begleitet, die sie 2013 am Trondheimer Konservatorium kennengelernt hat. Und schnell wird klar: da sind wahre MeisterInnen am Werk, regelrechte Kreativmonster! Der Rohey-Sound ist aufregend, frisch, unkonventionell und mitreißend, cool allemal, mit fetten Synthies und loungiger Grundstimmung. Jazzige Arrangements treffen auf üppige Neo Soul Vibes. Die Beats führen bisweilen ein interessantes Eigenleben, stolpern manchmal stoisch vor sich hin, sind dann wieder flatterig oder treibend, Rohey’s geschmeidige Stimme und perlende Keyboard-Melodien fließen warm darüber. Mein absoluter Liebling: „Tell Me“ zeugt von großer Songwriterkunst. Wie die vier auf so viele Ideen kommen, ist mir ein Rätsel, die 12 Tracks des Albums sind jedenfalls vollgepackt davon und schreien danach, in Dauerschleife gespielt zu werden! Wer Vergleiche mag: Hiatus Kaiyote, Esperanza Spalding, Jamiroquai und Jamie Cullum könnten einem beim Hören in den Sinn kommen…

MELODIVA CD Tipp April 2017

CD, 2017, 12 Tracks, Label: Jazzland Recordings

Mane Stelzer

24.04.2017