Céline Bonacina Crystal Quartet
“Crystal Rain“
Das Céline Bonacina Quartet entstand 2014 als Auftragsensemble für den NDR: die Bandleaderin, eine erfolgreiche Bariton- und Sopransaxofonistin, die zu den „rising stars“ der europäischen Jazzszene gezählt wird, traf auf die virtuosen Musiker Gwilym Simcock (Piano), Chris Jennings (Bass) und Asaf Sirkis (Schlagzeug/Perc). Die Chemie stimmte und einer weiteren Zusammenarbeit stand nichts mehr im Wege. „Crystal Rain“ ist nun das erste Werk des Quartetts, aber das dritte Album Bonacinas. Sie hat sich dabei vom Bild des Bergkristalls inspirieren lassen: „Er wurde zu einem Quell der Balance, der manchmal etwas aussendet und manchmal etwas empfängt. Er reguliert und divergiert in einer höchst unterschwelligen Weise. Der Bergkristall reflektiert Licht und bringt Harmonie. (…) Ein Verlangen, Zeit und mehr Balance zu gewinnen und gleichzeitig die Freude und Unschuld unseres kindlichen Herzens zu bewahren“, erklärt Bonacina ihre Faszination. Die Klangvielfalt, die sie mit ihren beiden Saxofonen abdeckt, ist groß. Gleich beim Opener, dem leichtfüßigen „Smiles for Serious People“, sind beide zu hören, das kristallklare Sopran- und das etwas schwerfällige Baritonsaxofon, das sie mal mit viel Luft spielt, mit dem sie dann wieder erstaunlich schnelle Soli und groovige Basslines hervorbringt. Die Vorstellung von einer „Bergkristall-ähnlichen Musik“ zeigt sich vielleicht am ehesten im ständigen Geben und Nehmen, im perfekten Austausch des Ensembles. Bonacina nennt es das „selbstlose Bedürfnis, Harmonie zu teilen“.
MELODIVA CD Tipp November 2016
CD, 2016, 10 Tracks, Label: Cristal Records
Mane Stelzer14.12.2016