Marina And The Kats

“Wild“

Marina Zettel hat in Graz Gesang studiert, nach ihrem Studium war sie Teil der ersten „Marianne Mendt Nachwuchsförderung“ für junge SängerInnen (2005). Seit 2011 lehrt sie Gesang am Vienna Music Institute und ist als Singer-/SongwriterIn in der Musikwelt unterwegs. In dieser Zeit hat sie mehrere Alben in diversen Konstellationen mit den unterschiedlichsten Musikern veröffentlicht. Ihr jüngstes Projekt Marina and the Kats, die „kleinste BigBand der Welt“, wie sie sich nennen, hat nach ihrem letztjährigen Debütalbum gleich ein zweites Album aufgelegt und gibt mit dem Titel „Wild“ auch das Motto vor. Doch allzu wild geht es dann nicht zur Sache. So stehen Titel wie „Treat Me Nice“ eher für den klassischen Swing, „Porcelain“ ist der Vertreter des Gypsy Style und „Sweets On The Top Shelf“ ein unverkennbarer Rumba. So ist das ganze Album ein Mix verschiedener Musikrichtungen, die vereint werden durch den eigenen Stil der Band. Hinter den Kats verbergen sich der Grazer Gitarrist Thomas Mauerhofer und der Bassist Peter Schönbauer. Doch erst die musikalischen Gäste Raphael Wressnig, Berndt Luef, Herb Berger, Georg Schrattenholzer, Christian Bakanic, Jörg Haberl und Klemens Bittmann komplettieren das Trio zur kleinsten BigBand. Die meisten Titel sind Eigenkompositionen, doch auch die beiden Coverversionen lassen sich hören. Mit Guns N’Roses‘ „Paradise City“ haben sie den Rocksong in ihrem eigenen Gypsy Style umgesetzt. Das Ganze rockt noch genauso gut wie das Original. Das Album erinnert an alte Zeiten, wo kleine Bands oder kleinste BigBands Dixieland, Rock’n’Roll, Boogie, Swing, Rumba und Gypsy Musik in ebenso kleinen Bars gespielt haben für Paare, die sich auf den Tanzflächen zu den gespielten Rhythmen bewegten. Mit ihrem eigenen Stil ist diese Band eine gelungene Abwechslung im musikalischen Alltag, schnittig, kurzweilig und immer wieder gern zu hören, es lädt durchaus zum Tanzen ein.

CD, 2016, 16 Tracks, Label: O-tone music

Anja Klein

08.11.2016