Yvi Wild
“The Supersonic Karma“
„Denen werden wir mal so richtig in den Musikgeschmack kacken“, so das Statement des „durchgeknallten Hippie-Blueser Trios“ um Yvi Wilde auf ihrer Homepage. Eine wohlgehütete Kindheit auf dem Lande gehabt zu haben, scheint ein Kriterium gewesen zu sein, um in die Band aufgenommen zu werden. Bei Yvi Wilde ist es dann die Weltmetropole Ostwestfalen-Lippe, in der sie mit 15 Jahren zur Gitarre findet und ihre große Liebe dazu entdeckt. Mit seinen Neonstöcken sitzt Rolf Hering an den Drums und Hendrik Müller-Späth, anders als sein Namen vermuten lässt, ist immer in Time mit seinem Bass. Die Eigenbeschreibung der Stilrichtung „Glamrock-Disco-Blues“ trifft es ziemlich gut, was die drei da so auf diese Scheibe gepresst haben. Auf diversen Tracks mischt sich noch Björn Diawald mit seinem Keyboard unter und erzeugt die stilsicheren Hammondsounds, wie in „You Don`t Have To Be Strong“. Achim Patz unterstreicht mit seiner Mundharmonika im in Yvi`s Lieblingsstück „The Wedding Blues“ den Charakter des Blues. Mit „Baby I Feel Alright“ startet die Platte. Es sind die Banjo-Klänge im Countrystil, die pulsgebende Basedrum und der 70er Groove, der einem diesen Song nicht mehr aus dem Kopf gehen lässt. Der Titel „Pretty Electric“ ist eine kleine Hommage an die Entstehung des Yvi-Wild-Trio-Sounds und handelt von Yvi selbst, der jeder rät, sie solle doch Blues spielen. Nicht wissend, wie sie das tun soll, öffnete sie erstmal eine Flasche Bier, legte den Flaschenhals an die Gitarre und fand es klang ziemlich elektrisch, traf sich mit ihren Kumpels und er war geboren, der Yvi Blues. Diese Geschichte ist dann auch musikalisch so umgesetzt; erst ist Yvi mit ihrer Gitarre allein und dann steigen ihre Jungs nach und nach ein. Ich hätte nie gedacht, dass es mal eine Gelegenheit geben wird, wo ein Banjo sinnvoll eingesetzt werden kann, Yvi Wilde hat mich eines Besseren belehrt, ein Banjo kann durchaus sinnvoll sein. Die Drei versprühen ihre Energie und zeigen: Blues kann, entgegen seinem Ruf, durchaus Spaß bereiten! „The Supersonic Karma“ ist eine äußerst kurzweilige Platte mit hohem Spaßcharakter.
CD, 2016, 11 Tracks, Label: Timezone Records
Anja Klein24.07.2016