Exil46

Die Zeiten der strikten Trennung von U- und E-Musik unter Abwertung ersterer sind zum Glück schon länger vorbei, auch ohne für diese Genre-Verschiebung Publikumslieblinge wie David Garrett bemühen zu müssen. Bei Exil46 haben sich vier junge MusikerInnen des Philharmonischen Orchesters Freiburg zusammengetan, um mit Violine (Friederike Hess-Gargnon), Violoncello (Dina Fortuna), Drums (Tilman Collmer) und Percussion (Timo Stegmüller) astreine Musik abzuliefern. Nur weil man bei einem renommierten Orchester untergekommen ist, gibt man schließlich seine Kreativität und Offenheit nicht am Bühneneingang ab… Sinfonischer Rock – mal ganz anders als von Yes, Dream Theater oder Kollegen geboten, und alles Eigenkompositionen, sehr melodiös und eingängig, alles Instrumentals. Herrlich, wie gleich beim Opener „Divine Seven“ der geballte 4/4-Groove der Schlagwerker die filigran sich aufschwingende Violine kontrastiert, während das Cello mit Sechzehnteln das Fundament liefert. Die Kompositionen sind nie eintönig – schnell ein Rhythmuswechsel, getragenes Tempo, weiter geht’s rasant, steigert sich zum Furioso („Nonstop“). Cello und Violine verschränken sich, wechseln sich beim Solieren ab, immer wieder interessante Breaks. Vertrackte Rhythmik bietet „Prisoner“, percussive Teile („Beyond“) ergeben weitere Abwechslung. Alles in allem: sehr überraschend und sehr empfehlenswert.