Sara Ajnnak
“Rahtjat“
Die Künstlerin Sara Ajnnak ist bei einem nordschwedischen Rentierzüchter aufgewachsen und hatte kein leichtes Leben, aber sie hütet einen großen Schatz: sie spricht die „umesamische“ Sprache, die nur in wenigen nordschwedischen Kommunen überhaupt und heute nur noch von wenigen Menschen gesprochen wird. Hört man die akustisch instrumentierten Lieder, meint man die weite Landschaft zu sehen, das Herdfeuer und die Rentiere, ja, die Erde zu riechen. Ajnnak entführt uns mit ihren Songs in eine Welt, in der viele Rentiere, Braunbären und Elche sich mit wenigen Menschen das Land teilen. Ihre Songs handeln von ihrer tiefen Verbundenheit mit der Natur, aber auch von deren Wunden, von Bedrohung, Ausbeutung und Krieg. Die in unseren Ohren wundersam klingenden, zum Teil gesprochenen Verse, Ajnnak’s vom Joiken beeinflusster Gesangsstil und die vom norwegischen Produzenten Fred Endresen sparsam eingesetzten Percussioninstrumente, Gitarre und Bass erzeugen einen mitunter tranceartigen Soundtrack, in dem man sich regelrecht verlieren kann. Eine spirituell-mystische, manchmal auch tanzbare Reise, die im letzten Stück, der Ballade „Här Är Jag“ (Here I Am) ihren besinnlichen Schlusspunkt findet.
MELODIVA CD Tipp April 2016
CD, 2016, 11 Tracks, Label: S. A. Records
Mane Stelzer24.04.2016