Heidi Marie Vestrheim
“Black Forest“
Heidi Marie Vestrheim ist eine norwegische Singer-/Songwriterin, die mit ihrem langjährigen musikalischen Partner Roy Ole Førland ihr viertes Album veröffentlicht. Es markiert das Ende eines langen Trauerprozesses; 2011 war ihr Vater gestorben, was sie in tiefe Depression und Zweifel stürzte. „My head was filled with worries and doubt. (…) I felt like I was lost deep inside a Black Forest.” Mit der Arbeit am Album konnte sie der vermeintlich aussichtslosen Situation eine Chance abgewinnen, sich wieder auf die kleinen und schönen Dinge des Lebens zu besinnen. Deshalb ist „Black Forest“ auch kein überwiegend dunkles Album geworden. Am Schönsten finde ich ihre berührenden, puristischen Singer-/Songwriter-Perlen wie „Who’s To Blame“ oder „Tallest Tree“. Klanglich reicher und groovig wird es mit Indiepop-Songs wie „Galaxy Van“, „Head“ oder meinem persönlichen Lieblingsstück „Atmosphere“. Vestrheim und Førland setzen dabei immer wieder auf eindringliche Grooves: „Ich mag es, wenn die Drums perkussiv und subtil sind und zur selben Zeit ein Motor, der den Song vorantreibt. Ich habe früher kaum Drums benutzt, ich hatte Angst vor ihnen! Jetzt habe ich erkannt, dass sie magisch sind, wenn man sie richtig einsetzt“, sagte die Musikerin einmal im Interview. Als Vorbilder ihrer Jugend nennt die 38jährige Musikerin Tori Amos, Indigo Girls und Ani di Franco, auch, weil sie sich mit diesen als lesbische Künstlerin identifizieren konnte. Wie Franco hat sie schon früh ihr eigenes Label (Bluebox Records) gegründet und sich für ein Leben als Vollblutmusikerin entschieden. Am Liebsten steht sie auf der Bühne, in Deutschland wieder am 19.03. in Hamburg.
MELODIVA CD Tipp März 2016
CD, 2016, 10 Tracks, Label: brillJant sounds
Mane Stelzer10.04.2016