Eliot Sumner

“Information“

Ich bekenne, ich bin nicht objektiv. Die vorliegende CD „Information“ stammt von Eliot Sumner, Eliot Sumner ist die 25jährige Tochter von Sting und Sting einer meiner Lieblingsmusiker. Kein Wunder also, dass ich hellauf begeistert war, mit ihrer Platte bemustert zu werden! Anscheinend hatte sie unter dem Namen „I Blame Coco“ bereits 2010 eine CD veröffentlicht. Jetzt, so findet sie, ist die Zeit reif, sich zu ihrer Musik persönlich zu bekennen. Schon der Opener „Dead Arms And Dead Legs“ lässt erkennen, wessen Kind sie ist; ihre Stimme ist erstaunlich tief und kräftig, hat aber gerade auch in den Höhen Ähnlichkeit mit der ihres berühmten Daddies. Eine weitere Parallele ist, dass die Multiinstrumentalistin live vor allem Bass spielt. Das war’s aber auch schon und das ist gut so (wer wird schon gern mit dem berühmten Vater verglichen?). Musikalisch bewegt sie sich mit ihrer Band eher im Electro-Pop- und Industrial-Rock-Bereich. „The album is very motoric, with hypnotic beats. I use a lot of drum machines and snares. I like noise. There are some industrial sounds on there, too. There’s definitely no swing or jazz!”, sagt sie selbst. Als Kraftwerk-Fan hat die Bandleaderin jede Menge Synthies in ihre Musik gepackt und ihren ganz eigenen Stil kreiert. Die Texte drehen sich um das Dunkle, Getriebene und Abgründige der Liebe und des Lebens, keine Liebeslieder also. Sie nennt sich selbst eine Extremistin, die sich schwer tue, etwas in Maßen zu tun, das hört man ihrer eindringlichen, ungewöhnlichen Musik an. Was sie mir vollends sympathisch macht, ist ihr konsequenter Verzicht auf Gender-Labels, Glamour, Make-Up und Styling. Anspieltipp: „After Dark“, „Let My Love Lie On Your Life“.

MELODIVA CD Tipp Februar 2016

CD, 2016, 11 Tracks, Label: Island/Universal

Mane Stelzer

17.02.2016