Lottchen

Hinter „Lottchen“ verbergen sich zwei ambitionierte Jazzmusikerinnen. Lottchens Stimme ist Eva Buchmann, Jazzgesangs-Studium am königlichen Konservatorium in Antwerpen, 2010 Gewinnerin des Gesangswettbewerbes „Voicingers“ in Polen. Außerhalb von Lottchen ist sie in diversen Musikprojekten involviert und als Musikpädagogin tätig. Lottchens instrumentaler Part ist die Schweizer Vibraphonistin Sonja Huber. Sie schloss 2008 ihr Musikstudium in Basel ab. Ihre angeeignete Vielseitigkeit lebt sie neben Lottchen in den verschiedensten Bereichen aus, so zum Beispiel auch im klassischen Bereich und in der Popmusik. Mit ihrem eigenen Quartett wurde sie 2009 mit dem „ProAgrovia Artist“ ausgezeichnet. „New dawn, new life, fresh thoughts, clear view. Two Birds”, so ist es auf der Innenseite des Albumcover zu lesen. Beim Hören kommt dann das Verständnis für diese Worte. Musik, die die Stimmung einer Morgendämmerung einfängt, neue Gedanken zulässt und den Blick auf das Unentbehrliche lenkt. Durch die behutsame Kombination von Stimme und Klängen des Vibra- oder Marimbaphone entsteht eine sehr klare, transparente Sphäre. Das Vibraphon übernimmt hierbei gleichzeitig den Part der Rhythmen- und der Harmonieinstrumente, feinfühlig, konzentriert auf das Wesentliche. Über diesem Klangteppich hinweg lässt der Gesang kein weiteres Instrument vermissen, so im Song „Two Birds“. Mein Anspieltipp „9/11“. Die lateinamerikanischen Rhythmen nehmen einen sofort in die Klangwelt von Lottchen mit. Hier haben die beiden den Song von Chris Joris auf ihre Weise neuinterpretiert. Der Großteil auf der CD sind jedoch Eigenkompositionen. Auffallend ist die Variantenvielfalt des Duos, die im Titel „Back And Forward“ zur Geltung kommt. Mal einstimmig, mal im Chor und dies gilt sowohl für den Gesang, als auch für den instrumentellen Anteil. Wer Lottchen und ihren leisen Sturm erstmal live erleben will, kann die beiden in nächster Zeit auf ihrer CD-Release Tour erleben (ab 10.02.2016, Termine siehe http://www.lottchenmusic.com/de/lottchenmusic/tour.html). „Quiet Storm“ ist ein Album, dass es schafft, eine stilvolle Harmonie zwischen Gesang und Instrumental herzustellen ohne gekünstelt zu wirken. Ungewöhnlich und doch vertraut, eben Lottchen. Somit bekommt diese Platte von mir ganz klar: Prädikat hörenswert.