Maïa Vidal

“You’re The Waves“

You’re the waves and I’m the beach, you’re the wind and I’m the trees“ – oh je. Beim Blick ins Aufklappcover spüre ich einen gewissen Widerwillen. Aber erstmal reinhören. Immerhin: Die offenbar schrecklich verliebte Maïa Vidal spielte die meisten Instrumente, programmierte fast alle Beats und war selbst für die Produktion (mit-)verantwortlich. Es zeigt sich: Ihr Sound, ein von einem zarten Sopran getragener zugänglicher Dance-Folk-Pop, ist nicht umsonst Soundtrack diverser Werbespots (von Möbelhaus bis Bier und immer wieder Mode) – bringt dabei aber durchaus Humor und die eine oder andere Kauzigkeit mit. Auch die Texte sind teils angenehm verspielt und machen die extreme Zuckrigkeit und Fixierung auf das eine geliebte Gegenüber, welche sich als Motiv durch das als musikalische Miniserie konzipierte Album zieht, erträglich. Es ist wie mit Hollywood-Liebesfilmen: Wenn man in Stimmung ist und die innere Feministin Pause hat, macht das auch mal Spaß.


CD, 2015, 12 Tracks, Label: Indigo

Simone Dömling

22.12.2015