Correatown
“Embrace the Fuzzy Unknown“
Kann frau sich in eine Platte verlieben? Aber ja doch, hier ist ein Vorschlag: „Embrace The Fuzzy Unknown“ ist das neue Album von Angela Correa alias Correatown aus Yuba City, Kalifornien. Vor drei Jahren veröffentlichte die vielseitige Musikerin „Pleiades“, ein beinah durchscheinend zartes Werk zwischen Dream Pop und Shoegaze, einige Tracks daraus liefen als Untermalung in angesagten TV-Serien. Seit 2012 ist einiges passiert in Angela’s/Correatowns‘ Leben, die letzten Jahre waren geprägt von Umbrüchen, Neuanfängen, Sinnkrisen – und konkreten Ausblicken in die Zukunft. Diese Erfahrungen spiegeln sich in „Embrace The Fuzzy Unknown“ wider: Auch die neuen Stücke klingen träumerisch, aber ungleich eingängiger und zupackender als auf dem Vorgänger. Songs wie „Eyes To The Sky“ oder das textlich nachdenkliche „Longshot“ sind so poppig geraten, dass sie glatt im Radio laufen könnten – oder besser sollten, wünscht sich die geneigte Hörerin. Analoge Synthies und typische Shoegaze-Gitarren entführen in ein wahres Pop-Paradies. „Bonfires“ changiert zwischen Sixties-Pop und Chanson, Angela’s engelhafte Stimme treibt das Stück in immer höhere Sphären, während „Lucky Ones“ hörbar von Superhits à la „Hold On“ von Wilson Phillips beeinflusst ist. Angela Correa erzählt aus ihrem schwierigen Künstlerinnendasein, stellt Fragen, auf die es keine Antworten geben kann – und formt so eins der hübschesten Alben dieses Herbstes. Erwähnten wir bereits, dass diese Platte zum Verlieben ist? Ach, hören Sie doch selbst…
CD, 2015, 10 Tracks, Label: Highline Records
Christina Mohr30.11.2015