Bernadette La Hengst

Die Electropop-Musikerin Bernadette La Hengst ist eine Macherin, ganz klar, und Abwarten und Tee trinken ist ihre Sache nicht. Die großen Themen unserer Zeit gilt es anzugehen, denn „Kunst kommt von Kommunikation und Pop ist nicht nur eine Pose“, wie sie selbst sagt. Wenn man sich anschaut, wen die umtriebige Songwriterin für ihr neues Album ins Studio geholt hat und wie viele Theaterprojekte und Polit-Aktionen ihren Kompositionen zugrunde liegen, kann man ins Staunen kommen: vom Kommunikationschef des UN-Klimasekretariats Nick Nuttall bis hin zu einer Gruppe Guzheng-SchülerInnen aus Südchina hat sie auf ihrer Mission als „moderne Mary Poppins“ unzählige MitstreiterInnen eingesammelt. So hat sie sich mit ihrem fünften Soloalbum erneut dem guten alten Protestlied verschrieben, dem sie gleichwohl poppig-bunte und groovige Gewänder geschneidert hat; ob sie sich nun für Flüchtlinge einsetzt oder gegen den Klimawandel oder „neoliberalen Wahnsinn“ ansingt. Ihre Songs sind sparsam instrumentierte, mit Augenzwinkern gesungene Alltagsbeobachtungen, von Gitarre, Cello, Geige und Ukulele begleitet. Dahinter steht weniger Weltschmerz, als eine klare, zupackende Haltung, die auch in ihren fast schon heiteren Liedern rüberkommt. Großartige Highlights sind für mich „Wir bleiben hier“, das sie 2014 für ein Theaterprojekt mit Geflüchteten in Hamburg geschrieben hat, und „Streets Of Hongkong“, das von Guzheng-SpielerInnen begleitet wird.
Übrigens: Am 10.11. haben wir sie für ein Konzert in der Fabrik, Frankfurt engagiert !

MELODIVA CD Tipp Oktober 2015