Doran, Stucky, Studer, Tacuma

“Call Me Helium” ist eine Hommage, mit der Erika Stucky (voc), Christy Doran (git), Fredy Studer (d) und Jamaaladeen Tacuma (b) die Musik von Jimi Hendrix ins Heute überführen und einen großen Künstler feiern. 2005 hatten die SchweizerInnen Jimi Hendrix schon mal ein Denkmal mit einer Live-CD gesetzt, jetzt arbeiteten sie ein Jahr lang an einem Studioalbum. Der Titel stammt von einem Satz, den Hendrix in seinem letzten Interview kurz vor seinem Tod gesagt hat: „When things get too heavy, just call me helium, the lightest known gas to man“. Auf dem Album rocken sich die glorreichen Vier durch Hendrix-Klassiker und Versatzstücke aus der Flower-Power-Ära, dass es eine Freude ist. Die Schweizer Künstlerin Erika Stucky feiert damit ihre eigene Kindheit in San Fransisco: „Für mich war „Call Me Helium“ ein Griff zurück in meine Kindheit, in der ich all diese farbigen Kleider und Klingeling-Armkettchen trug. Jimis Texte sprachen mich dazumal auf der Kids-Ebene an: Let’s take a ride on my dragonfly. Ach, welches Kind wäre nicht gerne auf einer Libelle geflogen?“. Stucky erzählt Hendrix’ Lieder, die für sie als Kind wie Märchen waren, auf ihre ganz eigene Art und fügt in ihrer Performance neue Perspektiven hinzu – frei nach dem Prinzip „Großzügig verschenken, nicht zurückhalten, nicht abwägen, nicht geizen“! Auf „Call Me Helium“ sind vier einzigartige MusikerInnen zu hören, die in einem wilden Ritt aus der von ihnen so verehrten Musik eines Halbgotts der Musikgeschichte ihre eigene machen. Auch wenn sich diese AusnahmemusikerInnen nicht mehr im Hier und Heute begegnen können – irgendwie klingt es, als wäre Jimi dabei gewesen. Unwiderstehlich.

MELODIVA CD Tipp September 2015