Sophie Hunger
“Supermoon“
Zwei Jahre mussten sich die vielen, vielen Fans der charismatischen Schweizer Singer-/Songwriterin Sophie Hunger gedulden. Abwarten, bis die vom Medien- und Starrummel genervte Künstlerin wieder Zeit hatte, Luft zu holen und Abstand zu gewinnen. Sie ging auf unbestimmte Zeit nach Kalifornien, um die Musik ruhen zu lassen. Doch ein Museumsbesuch in San Fransisco, wo sie den Mond mit neuen Augen sehen lernte, brachte schon nach kurzer Zeit die Idee für den Song „Supermoon“ (Supermoon nennt man die seltene Position, wenn der Mond der Erde am nächsten kommt und riesig leuchtet). Kurz danach kaufte sie sich eine Gitarre und fand sich in einem Studio wieder. Es ist bezeichnend für diese Künstlerin, dass sie gar nicht anders kann, als die neuen Perspektiven und Erfahrungen zu Songs zu verarbeiten. So ist „Supermoon“ ein „Album von einer, der auszog“ (Presseinfo) und ihr Mitbringsel an uns. “I was cut out of your stone / I am empty but I’m never alone” singt sie im Opener mit entrückter Stimme vom Mond (und meint vielleicht damit sich selbst). Es folgt ein genialer, sperrig-schräger, dunkler Roadtrip, dem ich gebannt folge. Auch beim grandiosen „Die ganze Welt“, dem einzigen deutschsprachigen Lied, oder dem Coversong „La Chanson d’Helene“ hänge ich gebannt am Lautsprecher. Ich bekenne: ich bin nicht Frau meiner Sinne. Sie könnte mir auch das Telefonbuch vorsingen.
MELODIVA CD Tipp Mai 2015
CD, 2015, 12 Tracks, Label: Universal
Mane Stelzer02.06.2015