Kraja

Kraja, über die der Folker schrieb, dass sie überirdisch schön sängen, sind vier junge Sängerinnen aus der Umgebung der nordschwedischen Stadt Umeå, die seit 2001 zusammensingen: Frida Johansson, Linnea Nilsson und die Schwestern Eva und Lisa Lestander. Der Bandname ist gut gewählt: Kraja bedeutet „Platz, nach dem du dich sehnst“ auf Samisch. Nach dem Hören ihres vierten Albums kann ich dem nur zustimmen, denn die folkig schöne Musik der Anwärterinnen des schwedischen Grammy verzaubert. Neben ihren eigenen Liedern und der Vertonung von skandinavischen Gedichten haben sie bei ihrem neuen Album auch traditionelle Gedichte von verschiedenen indigen Kulturen aus dem Kongo, Nordamerika und Malaysia in ein musikalisches Gewand gekleidet – das Besondere: sie haben die Gedichte ins Schwedische übersetzt. Und da das Booklet sowohl eine englische als auch eine deutsche Übersetzung bietet, lässt es sich vortrefflich in der berührenden Poesie schwelgen. So manche Träne fließt, denn das sind Worte, die an das Innerste rühren und so kraftvoll wie weise sind. Wiederkehrende Themen sind Sehnsucht, Trennung und Tod. Kraja kleiden die bildreichen Verse in zärtliche und wehmütige Gesänge, von einigen wenigen Klangfarben von Violine, Trompete, Flügelhorn und Klavier begleitet.

MELODIVA CD Tipp Mai 2015