Stephanie Neigel
“Capture Time“
„Capture Time“ beginnt angenehm rootsy – und so wie Stephanie Neigel im Opener davon singt, wie man das Leben mit den Augen eines Kindes neu entdecken kann, schlägt auch ihr zweites Album eine neue Richtung ein. Eigentlich ist Neigel ja vor allem als Jazzsängerin und Teil des A Cappella Quartetts Les Brünettes bekannt, beim neuen Album taucht sie mühelos in Country und Soul ein und zeigt sich in einigen Lovesongs wie „Capture Time“ und dem berührenden „Little Hours“ als gefühlvolle Folksängerin. „Dieses Südstaaten-Flair hat sich einfach so ergeben“, sagt die umtriebige Sängerin in einem Zeitungs-Interview. Im Gute Laune-Stück „Go Out“ lädt ein souliger Gospelchor dazu ein, ins Freie zu stürmen und den Sommer zu genießen, in „Dance With The Devil“ groovt sie sich durch eine schlaflose Nacht. „Spring“ besingt, von Bläsern begleitet, die Sehnsucht nach ihrem Liebsten. Dabei klingt sie ungeheuer souverän, aber immer authentisch, weich und warm. Ihre sensible Band aus Volker Engelberth (p), Nils Becker (g), Alex Merzkirch (b) und Martin Rott (d), von Kosho, Thomas Siffling und Edo Zanki als Gastmusiker ergänzt, zaubert einen wunderschön atmosphärischen Soundtrack zu ihren gefühlvollen Songs. „Es geht mir am Ende immer darum, dass alle einen berührenden, erfrischenden Abend hatten und absolut positiv nach Hause gehen“, sagt die junge Sängerin über ihren persönlichen Anspruch an einen gelungenen Auftritt. „Capture Time“ lässt einen jedenfalls angenehm beschwingt zurück.
MELODIVA CD Tipp Mai 2015
CD, 2015, 12 Tracks, Label: O-Tone Records
Mane Stelzer26.05.2015