Lisa Wahlandt, Andrea Hermenau, Christiane Öttl
“Die Drei Damen“
Ich gebe zu, ich bin etwas voreingenommen, wenn es um Frau Wahlandt geht. Ihre letzten beiden Alben „Wowowonder“ und „Stay A While“ haben mich restlos begeistert. Auch mit ihrem neusten Wurf, auf dem sie gemeinsam singt mit Andrea Hermenau, die auch am Piano begleitet, und Christiane Öttl, die genüssliche Liedtexte beigesteuert hat und den Bass zupft, entzückt sie mich aufs Neue. Zusammen servieren die Drei Damen ein köstliches, harmonisches musikalisches Erlebnis.
Neben umgedichteten Jazzstandards, wie z.B. eine bayrische Version von „These Foolish Things“, ein Hit aus dem Jahr 1936, das bei den Damen „Des und vui mehr“ heißt, präsentieren die Damen eigenwillige Coverversionen von Hits wie „Abracadabra“ oder Marit Larsens „If A Song Could Get Me You“. Doch es sind vor allem die Eigenkompositionen, die begeistern. Ob es das freche Lied „Monsieur“ ist, in dem eine Frau einem gutgebauten Männerkörper hinterher schaut und ihn bewundert, das melancholische Stück „Zu Besuch“, mit dem Öttl uns daran erinnert, dass nichts im Leben von Bestand ist, oder der flotte Tango „Wenn i amoi reich bin“ – es macht einfach richtig Spaß, den Songs der drei Damen zu lauschen. Andrea Hermenaus Klavierspiel ist dabei mal dynamisch, mal federleicht. Das eine oder andere Liedchen summt man schnell mit, z.B. „Mogst du mi“, wo die Damen im bayrischen Dreigesang ein flottes Sambalied trällern. Denn vieles ist leicht und eingängig auf dieser CD, dabei aber kein bisschen beliebig, sondern sehr originell und einfach schön.
CD, 2014,12 Tracks, Label: Enja
Tina Adomako24.11.2014