Asa

“Bed of Stone“

Meistens ist Skepsis angebracht, wenn es im “Waschzettel” zu einer neuen Veröffentlichung vor Superlativen nur so wimmelt. Wenn aber die Presseinfo zu „Bed of Stone“, dem neuen Album der nigerianischen Sängerin Asa, verspricht, ihre neuen Lieder würden sich anfühlen, „als ob sie schon immer zu unserem Leben gehört hätten“, trifft das voll und ganz zu. Und es bedeutet nicht, dass Asas Songs wie Wiederholungen von bereits Bekanntem klängen – nein: die 32-jährige schafft vom ersten Stück an eine Stimmung aus Geborgenheit, Vertrautheit und gleichzeitiger Aufbruchstimmung. Dabei ging es Asa in letzter Zeit nicht gut, nach erfolgreichen Alben wie „Bed of Imperfection“ und anschließenden, kräftezehrenden Welttourneen fühlte sich die Künstlerin ausgebrannt und einsam. Sie beschloss, „Skateboard fahren und schwimmen zu lernen, mit dem Auto von Nashville nach New York zu reisen“. Die selbstverordnete Entspannungstherapie hat gewirkt und trägt prächtige Früchte in Gestalt zwölf gefühlvoller Songs, die ihre stilistische und stimmliche Souveränität unter Beweis stellen. Asa kann, kurz gesagt, mit ihrer prägnanten rauchigen Soulstimme einfach alles machen: vom bissigen Seitenhieb auf geschwätzige Freundinnen („Dead Again“) über die große Ballade („Grateful“, „Love Found Me“), tanzbare Ska-Rhythmen in „IFE“ bis zum uplifting Popsong „Moving On“, den frau sich ins Morgenradio wünscht. Mit „Bed of Stone“ präsentiert sich Asa auf dem vorläufigen Höhepunkt ihrer Laufbahn – von Erschöpfung keine Spur mehr.

CD, 2014, 12 Tracks, Label: Naive Indigo

Christina Mohr

26.08.2014