Larkin Poe
“Kin“
Rebecca von Larkin Poe informiert zu ihre erste CD „Kin“: „Kin is the first Larkin Poe album, where we were able to bring a bit more of our stage show into the studio and capture some grittier, edgier stuff. We can rock-out on guitars… We let our freak flag fly a little higher.“ Kin“ ist nur etwas zu glatt und einfach rockig geraten. Nachdem ich die beiden Schwestern Rebecca & Megan Lovell bereits vor einiger Zeit live bei einer recht hübschen, kapriziösen Show mit Höhen und Tiefen beobachtete und mich auch ihre kürzliche Scheibe mit Thom Hell überzeugte, ist „Kin“ nun doch nicht ganz so meine Sache. Es wurde zwar professionell produziert, aber eben auch etwas zu rein rocklastig von Chris Seefried in Los Angeles und Damien Lewis in Atlanta.
Über klassische Musik ausgebildet und mit Bluegrass in die Musikszene gekommen, waren die Lovells danach überzeugend independent mit ihren Live-Projekten und Veröffentlichungen und mit ihrem ungemeinen Charme mit girlhaftem Alt-Country in Verbindung mit Rock. Mit dem Plattenvertrag nun ist der Larkin Poe-Sound auch mit etwas Enttäuschung verbunden. Sie sagen, dass sie ihre Authentizität wollen, beginnen sie aber gleichzeitig etwas zu verlieren in einem perfekten Rocksound, wie ihn viele bieten. Die Lovells nennen ihre Musik „roots-rock’n’soul“. Doch so beseelt klingen die Songs nicht, sondern einfach nur könnerhaft eingespielt mit Bandergänzung. Sicher beherrscht Megan Lovell ihre lapsteel, doch ihre anfängliche Eigenwilligkeit kommt ihr über Versiertheit auch etwas abhanden. „Kin“ ist Rock, wie von diversen anderen Bands auch. Aber immerhin eine kraftvolle Rockscheibe einer von Frauen geprägten Band und mit einer starken, nennenswerten lapsteel.
CD, 2014, 12 Tracks, Label: RH records
Tina Karolina Stauner30.07.2014