Niasony

“Afroplastique“

2013 startete die Künstlerin Niasony Okomo ein Crowdfunding Projekt, um ihr erstes Album zu finanzieren. Jetzt kommt es in die Läden: „Afroplastique“ heißt es und wurde unter der Mitwirkung von 9 MusikerInnen aufgenommen. „AFRO steht für meine Wurzeln und PLASTIK für die Armut, die ich nie vergessen werde. Denn meine ersten Schuhe waren ein Paar Kindersandalen aus braunem Plastik, auf die ich sehr stolz war,“ sagt die gebürtige Kongolesin, die als 13jährige nach Deutschland kam. Ihre Stimme ist weich und luftig und doch singt sie auf „Afroplastique“ in ihrer Muttersprache Lingala über die großen Probleme ihrer Heimat, über die Alltäglichkeit von Mord, Vergewaltigung, Unterdrückung, Korruption und Fremdbestimmung, aber auch über ihren Bruder, der aus Deutschland abgeschoben wurde. Die Musik ist alles andere als schwermütig. Mit ihrer Band Maoba Project, mit der sie seit 2012 zusammenarbeitet, hat sie eine tanzbare Worldmusik Melange aus funkigem Afrobeat, traditionellen kongolesischen Rhythmen und treibendem Reggae geschaffen. Zap Mama meets Reggae meets Sade – unwiderstehlich.

MELODIVA CD Tipp Juli 2014

CD, 2014, 15 Tracks, Label: Membran

Mane Stelzer

28.07.2014