Sphere

“Home At Last“

Nicola Materna mal ganz anders. Zuletzt stellten wir auf MELODIVA „Wunderbar Allein“ vor, ein Album auf dem Materna herrlich leichte, melancholische Lieder in deutscher Sprache intonierte. Unter dem Titel „Home At Last“ hat die Sängerin aus Münster vor kurzem gemeinsam mit Georg Türk unter dem Namen Sphere ihr drittes Studioalbum veröffentlicht. Auf der neuen Scheibe singt sie ausschließlich auf Englisch; schöne, melodische Songs zwar, doch sie klingen weniger originell als die Lieder auf dem letzten Album, auch wenn es sich bei den 12 neuen Tracks allesamt um Eigenkompositionen des Duos handelt. Das Duo spielt mit verschiedenen Klangwelten – von eingängigem fluffigem Pop über Chanson, swingendem Nu-Bossa und chilligem Ambient-Sound bis hin zu minimalistischen Electrobeats sind verschiedene Musikrichtungen vertreten. Das ist nicht schlecht, macht das Album sogar sehr abwechslungsreich, doch das Problem dabei ist, dass die Songs fast alle so klingen, als ob man sie schon mal gehört hätte. Oft fühlte ich mich an die Carpenters erinnert, mal an irgendeine Country-Sängerin aus den US, oder an den Gesang eines Pop-Sternchen aus einer der unzähligen Casting-Shows. Das finde ich schade, denn Nicola Materna hat nicht nur eine wunderbare Stimme, sie schreibt auch unglaublich tolle Songtexte. Wie sie – auch auf dieser Scheibe – Alltagssituationen lustig, ironisch, nachdenklich und intelligent in Texte verpackt, gefällt mir außerordentlich gut. Noch besser würde es mir gefallen, wenn sie mit ihrer wandlungsfähigen Stimme zu einem eigenen, weniger beliebigen Stil fände.
Fazit: Die 12 Tracks sind schön, elegant arrangiert und können sehr wohl mithalten, mit allem was so derzeit im Radio läuft.

CD, 2014, 12 Tracks, Label: Royal Flame Music

Tina Adomako

04.06.2014