Sera Cahoone

Diese CD ist genau das Richtige für den kommenden Herbst. Egal ob man die letzten Sonnenstrahlen auf der Terrasse genießt, oder bei Regen im Auto unterwegs ist – der sanfte, erdige Country Sound passt bestimmt zur unbeständigen Übergangszeit. Das dritte Solo-Album der in Seattle ansässigen Sera Cahoone ist vollgepackt mit Geschichten über ihre damalige Heimat. Angst vor der Einsamkeit, verlorene Zeit und Liebe sind Themen, die die Sängerin auf ihrer CD beschäftigen oder auch vorantreiben. Musikalisch sind ihre Kompositionen auf jeden Fall stressfrei und entspannend! Auch das beiliegende Booklet vermittelt einem beim Durchblättern diese Stimmung: Nadelwald, Moos und Nebel – so stellt man sich Deer Creek Canyon beim Zuhören vor. Mit allen Texten versehen, auf grob strukturiertem Natur-Papier gedruckt und außen schlicht mit dem Albumtitel versehen macht das Booklet auch optisch die passende Figur zum Inhalt. Dabei sind die Songs weder langweilig noch einfallslos. Geschickt gezupfte Akustikgitarren, sparsam strukturierte Bandbegleitung und die wundervoll tragenden Klänge der Pedal Steel schaffen den perfekten Hintergrund für Seras ebenmäßige Stimme. Man kann sich relaxt auch auf den Inhalt der Geschichten konzentrieren, ohne Angst haben zu müssen irgendetwas zu verpassen. Und trotzdem lädt diese Schlichtheit zum wiederholten Anhören ein. Bei dieser Platte erwarten einen keine Überraschungen – und das ist durchaus positiv gemeint. Alles erscheint wie aus einem Guss, kompakt und durchdacht. So simpel darf gute Musik sein!