Phoebe Killdeer & The Short Straws

“Innerquake“

Phoebe Killdeer wurde in Australien geboren, lebt derzeit in Berlin und dürfte vielen als eine Sängerin des französischen Cover-Projekts Nouvelle Vague bekannt sein: sie sang u.a. „Human Fly“ (im Original von den Cramps), Billy Idols „Dancing With Myself“ und „Bela Lugosi´s Dead“ von Bauhaus – ganz klar, Phoebe war bei Nouvelle Vague die Frau für die härteren Stücke. Mit ihrer Band The Short Straws (Cedric Le Roux, Alexandre Maillard, Sylvain Joasson) huldigt Phoebe düsterem Bluesrock, der so gar nichts Charmant-Französisches hat, sondern nach Wüste und dunklen Kaschemmen klingt. Das zweite Short Straws-Album „Innerquake“ (dessen Coverdesign dezent an Nouvelle Vague-Platten angelehnt ist) strotzt vor Power und geräuschgewordener Seelenqualen, ungeschliffen und intensiv. Phoebes Stimme ist rau und kräftig, kommt bei „Treadmill Zone“ oder „Angel´s Breath“ und auch bei langsameren Stücken eindrucksvoll zur Geltung. Man kann sich lebhaft vorstellen, dass diese Musik live noch besser wirkt als auf Platte – nicht zuletzt wegen Phoebes energetisch-leidenschaftlicher Bühnenpräsenz. Phoebe Killdeer & The Short Straws sind Nick Cave oder Tom Waits näher als Nouvelle Vague, das sollte man bedenken.

Passenderweise sind Phoebe Killdeer & The Short Straws gerade auf Tournee: am 23.9. spielen sie auch in Frankfurt (Nachtleben).

CD, 2012, 13 Tracks, Label: Kwaidan Records

Christina Mohr

20.09.2012