Franca

Auf respektable Erfolge kann sie zurückblicken, die gebürtige Italienerin Franca Morgano. Sehr wahrscheinlich haben wir sie alle schon mal gehört, komponiert, produziert und singt sie doch mit ihrer eigenen Agentur Werbejingles für namhafte Firmen sowie Musik für Film und Fernsehen. In den 90ern war sie mit ihrer Dancefloor-Formation Magic Affair in allen europäischen Charts anzutreffen und erhielt für den Hit „Omen III“ sogar den Echo. Nun veröffentlicht sie ihr erstes Deutschpop-Album, mit dem sie, laut Presseinfo, gute Chancen hat, an ihre früheren Erfolge anzuknüpfen. Da habe ich allerdings Zweifel! Zwar sind die Songs eingängig und hookig, mal flott und poppig („Ein Meer voll Dir“, „Ich wär so gerne“), mal balladesk wie das hymnische „Liebe ist“ – dennoch sind sie von “feinstem Pop mit subtilen Texten” (Presseinfo) ziemlich weit entfernt. Die Schwächen liegen einmal in den Lyrics, die sich oft hart am Rande des deutschen Schlagers bewegen. Nun, das ist wohl Geschmackssache, und auch die Anglizismen („oh no no“, „babe, babe“) werden manche Hörerin vielleicht nicht stören. Zum Anderen sind es aber die Sounds, die die Scheibe reichlich altbacken klingen lassen – Synthesizerklänge wie anno dunnemals bei Phil Collins’ „In The Air Tonight“ oder Foreigners´ „I Wanna Know What Love Is“ sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Und eine halbe Stunde Gesamtspielzeit sind zu wenig, um dafür sein Taschengeld auszugeben. Sorry, liebe Franca, aber war die Scheibe vielleicht ein Schnellschuss, um rasch eine neue Zielgruppe aufzutun?