Gee Hye Lee Trio

„Lights“ ist das zweite Album der in Stuttgart beheimateten koreanischen Pianistin Gee Hye Lee, der kürzlich der Jazzpreis Baden-Württemberg 2012 verliehen wurde. Die Kritiker sind voll des Lobes, ihre Läufe seien brillant, ihr „rhythmischer Feinsinn akzentuiere dezente Struktur“ und sie kreiere „Tonreihen wie Perlketten“. In der Tat erweist sich „Lights“ als spannendes Jazzalbum, das von den Kontrasten lebt. Gee Hye Lee’s Pianospiel klingt mal nach quirligem Ausflug ins Grüne („Walking In The Park“), dann nach einer melancholischen Liebeserklärung wie in „My Cherie Amour“; in „Pirate Bay“ lauern ihre Melodien wie zwielichtige Gestalten in einer Hafenspelunke und im letzten, 10minütigen Stück wird das Kopfkino perfekt („Leuchtturm“). Dass sie mit ihren begabten Mitstreitern, dem Schlagzeuger Sebastian Merk und Kontrabassist Jens Loh perfekt harmoniert, zeigt das sich langsam aufbauende „Nu“. „Jazz macht mich glücklich“, sagt die Musikerin, die ab dem Alter von drei zuerst klassisch ausgebildet wurde und erst mit 16 Jahren zum Jazz fand. Als Initiatorin der Konzertreihe „Geenius Monday“ ist sie in der Stuttgarter Jazzmusikszene schon lange ein Begriff, macht aber auch vor Ausflügen in die Soul- und HipHop-Gefilde nicht Halt.

MELODIVA CD Tipp August 2012