Sandrina Sedona
“Songs for the Y-lien (A Fairytale about Love)“
Eine alte, sehr erfahrene (und dazu unglaublich attraktive!) Häsin im Musikgeschäft ist die Münchnerin italienischer Herkunft, und ihre Stimme, Gesangskunst und Musikalität sind über jedweden Zweifel erhaben (siehe auch MELODIVA-Interview). Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte ihre Affäre mit dem im Booklet erwähnten „Y“ ein Happy End gehabt… nichts womöglich. Will heißen, sie hätte keinen Grund gehabt, ihr erstes eigenes Opus magnum zu schaffen. Ein Konzeptalbum über eine Liebesbeziehung in all ihren Stadien und Facetten, in 14 Liedern und 16 kurzen Interludes, die mit Klangfetzen von Meeresrauschen, Glockengeläut, Telefonklingeln u.ä. Gespräche mit ihrem Unterbewusstsein untermalen. Die Lieder sind meisterlich komponiert und umgesetzt, viel Elektronik, viel Programming, besonders gelungen die an Enya erinnernden „tausend“-stimmigen Gesangsparts, am schönsten in „On Proving Ground“. Ihre Vorbilder Pink Floyd sind besonders herauszuhören in den wunderschön ekstatisch schwebenden Himmelhochjauchzend-Stücken („Throw Your Love Down On Me“, „Call It What You Will“) oder dem schon fast spirituellen „Grace“. Auch der Godfather der elektronischen Musik, Alan Parsons, lieferte Ideen („What It Is“), und Idol Peter Gabriel lässt sich in etlichen Sounds wiederfinden. Mein Lieblingsstück: das pathetische „The Funeral Of Our Love“ – Gänsehaut garantiert! Dieses Album kann man getrost als großen Wurf bezeichnen. Ein Leckerbissen für alle, die keine Angst vor großen Gefühlen haben.
CD, 2012, 30 Tracks, Label: Sound of Sedona Records
Fee Kuhn29.08.2012