Kimbra

“Vows“

Viele Menschen kennen Kimbra Johnsons Stimme, ohne zu wissen wer sie ist: die Neuseeländerin singt auf Gotyes Megahit „Somebody That I Used to Know“ und wurde dadurch quasi nebenbei zum Weltstar. Dass die 22-jährige, die schon als Kind erste Songs schrieb, mehr kann als das Sahnehäubchen auf den Hits anderer Leute zu sein, zeigt sie auf ihrem Debütalbum „Vows“. Produziert von HipHop-Producer M-Phaze und Filmmusikkomponist Francois Tetaz präsentiert sie mit den zwölf überwiegend von ihr selbst getexteten Songs eine überraschende stilistische Bandbreite von Soul über Balladen, Groove, Swing und Elektropop. „Settle Down“, „Cameo Lover“ oder das live eingespielte „Plain Gold Ring“ setzen sich sofort in Ohr und Herz fest und sind erfreulicherweise kein bisschen auf Charthit gebürstet, sondern klingen bei aller Perfektion immer auch ein bisschen „indie“. Das Beeindruckendste an „Vows“ ist aber natürlich Kimbras Stimme, die – wie unter anderem Promiblogger Perez Hilton nicht müde wird zu erwähnen – an Björk, Nina Simone und Florence Welch erinnert. Und tatsächlich wirken Songs wie „Something in the Way You Are“ oder „Posse“, als hätte die junge Björk heimlich die Soul-Laufbahn eingeschlagen. Vergleiche dieser Art können natürlich auch eine Bürde sein, an der eine junge Künstlerin schwer zu schleppen hat. Aber Kimbra wird das aber gewiss nicht belasten, schließlich ist sie schon jetzt daran gewöhnt, dass ihre Stimme auf dem gesamten Erdball bekannt ist.

CD, 2012, 13 Tracks, Label: Warner

Christina Mohr

20.08.2012