Sophie B. Hawkins

“The Crossing“

Alles hat sie selbst gemacht bei ihrem 6. Album, die 45-jährige New Yorker Singer-/Songwriterin, die vielen durch ihre 90er Jahre-Charterfolge „Damn I Wish I was your Lover“ und „As I lay me Down“ bekannt sein dürfte, und um die es bei uns etwas ruhiger geworden war. Selbst geschrieben, eingespielt, aufgenommen. Kein Wunder, dass dabei ein sehr persönliches Album herausgekommen ist – „…eine ereignisreiche Expedition unter die Haut eines Menschen“, so das Presseinfo. Eine selbst durchgeführte Psychotherapie, könnte man auch sagen. Was das uns zu interessieren hat, könnte man fragen… Nun, ganz einfach: Es ist gute Musik, es ist Sophies Händchen für eingängige Melodien. Zu erleben gleich im Opener, dem poppig-eingängigen „Betcha Got A Cure For Me“, oder der sensiblen Ballade „The Land The Sea And The Sky“. Es ist ihre facettenreiche, sanft-rauchige Stimme, flockig-locker im Liebeslied „Georgia“, soulig in „Missing“, folkig-rau in „Gone Baby“, wo ein prügelnder Ehemann verlassen wird, und emotional, fast an Janis Joplin erinnernd, in „I Don’t Need You“, einer Abrechnung mit ihrem alkoholkranken Vater. Mutmach-Lieder sind das, musikalisch hochwertige dazu, und deshalb sollte uns „The Crossing“ interessieren.

CD, 2012, 17 Tracks, Label: Inakustik

Fee Kuhn

03.07.2012