Sonja Huber Quartet
“William’s Garden“
Die Schweizer Vibraphonistin Sonja Huber präsentiert mit ihrem Debüt „Williams Garden“ einen entspannten und doch spannenden „Vibes meets Guitar“-Soundtrack und reiht sich damit in den illustren Kreis der „Jazz thing Next Generation“ (No. 43) ein – einer CD-Reihe der Zeitschrift Jazz thing, die fünfmal im Jahr neue musikalische Entdeckungen veröffentlicht und zuletzt u.a. das Lisbeth Quartett, Hannah Köpf und Defne Sahin vorgestellt hat. Als eine der ersten Frauen am Vibraphon und noch dazu mit eigenen Stücken, das macht Sonja Huber zur Pionierin in einer Männerdomäne. Dabei war die Weiche der Schweizerin eigentlich mädchenkonform auf Klavier gestellt und sie musste viele Jahre geduldig warten, bis sie im örtlichen Jugendorchester endlich das von ihr so begehrte Xylofon spielen durfte. Umso zielstrebiger machte sie dann das Vibraphon an der Musikhochschule in Basel zu ihrem Hauptinstrument und gründete 2008 nach Abschluss ihres Studiums das Quartett, mit dem sie heute aufschlägt. Viel Raum bekommt dabei der Gitarrist Matthias Siegrist, mit dem sie in fast ständiger melodiöser Interaktion steht, aber auch Bassist Martin Wyss und Schlagzeuger Daniel Bolli übernehmen mitunter Solo-Parts und setzen damit Akzente. Das Ganze könnte man „Ambient Jazz“ oder „Lounge“ nennen und im Klappentext ist von „relaxter Euphorie“ die Rede; wir umschreiben es mit Huber’s Lieblingswort: cool.
MELODIVA CD Tipp Juni 2012
CD, 2012, 10 Tracks, Label: Double Moon Records
Mane Stelzer20.06.2012