Kylie Minogue
“The Best of Kylie Minogue“
Keine Sorge, wir werden an dieser Stelle Kylie Minogue nicht als zu Unrecht verkannte Interpretin großer musikalischer Kunstwerke lobpreisen – in ihrer Frühphase trällerte Kylie trashigen Bubblegum-Pop aus der Feder von Stock/Aitken/Waterman („The Loco-Motion“, „Better the Devil You Know“, „Tears on my Pillow“), der die wohlwollende Rezeption späterer Werke bis heute belastet. Andererseits verdient niemand Applaus, Jubel und Feuerwerk so sehr wie die unkaputtbare, aus allem Unbill (z.B. Krebserkrankung) stets strahlend und fröhlich wiederauferstehende Australierin. Seit ihrem Auftreten in der TV-Serie „Neighbours“ und ihrer ersten Single von 1987, seit 25 (!) Jahren also singt, tanzt und lächelt Kylie Minogue und war in dieser langen Zeit weder so verbissen wie Madonna, so kapriziös wie Whitney Houston oder durchgeknallt-genialisch wie Lady Gaga – Kylie ist trotz Puschel am Po eher der Kumpeltyp und man kann sich gut vorstellen, wie sie in ihren berühmten goldenen Hotpants den Roadies nach der Show ein eisgekühltes Bier bringt. Und wir wollen nicht ungerecht sein: in ihrer späteren, Nick Cave- und gay community-geadelten Phase entstanden großartige Discohits wie „Can´t Get You Out of My Head“, „Confide In Me“ und „Spinning Around“, die frühere Vergehen dann doch wieder gutmachen. Möglicherweise waren Stock/Aitken/Waterman doch große Visionäre, als sie 1988 für Kylie „I Should Be So Lucky“ schrieben, diesen im Nachhinein so programmatischen Hit, der sich neben zwanzig anderen Songs auf „The Best of Kylie Minogue“ befindet – großes Plus dieser Compilation ist die beigelegte DVD mit Kylies offiziellen Videos.
CD + DVD, 2012, 21 + 21 Tracks, Label: EMI
Christina Mohr02.06.2012