Caroline Henderson
“Jazz, Love & Henderson“
Großes Kino verspricht der Opener „The Evil Eye“ von „Jazz, Love & Henderson“, denn er klingt wie der Titelsong zu einem James Bond Film, orchestral und dramatisch. Dazu passt die warme, soulige Stimme der schwedischen Sängerin Henderson perfekt. Dann geht es mit gezügelter Energie weiter, „Falling Again“ ist ein Weckruf, die Offenbarungen des Lebens zu entdecken und besticht durch seine reduzierte Instrumentierung. Dieser Wechsel aus sparsamen, „kein-Ton-ist-Zuviel“-Arrangements zur opulenten Orchester-Filmmusik zieht sich durch das ganze Album und ist Konzept, denn Henderson erzählt darin aus ihrem bewegten Leben. Einen Großteil der Songs hat sie für das Theater Konzert „Jazz, Love & Henderson“ geschrieben, das sie zu Beginn des Jahres in ihrer Wahlheimat Dänemark aufführte. Die 50jährige blickt darin auf ihre Anfänge zurück, als sie als Tochter einer Schwedin und eines schwarzen US-Jazzdrummers zur Welt kam und in Schweden, Frankreich und den USA aufwuchs, und wie sie vom Mädchen zur Frau, von der Emigrantin zur Immigrantin wurde. Die Künstlerin, die als Pop- und Discosängerin ihre Karriere begann und erst 2003 als Jazzsängerin reüssierte, wird in Dänemark mittlerweile so verehrt wie Shirley Bassey in den USA. In Deutschland wird sie im Mai auf Tour sein, bis es soweit ist, könnt Ihr Euch an diesem wunderbaren Musical freuen.
MELODIVA CD Tipp April 2012
CD, 2012, 10 Tracks, Label: Sony
Mane Stelzer14.05.2012