Audra Mae

Die Songwriterin Audra Mae wurde über Nacht zwar nicht berühmt, aber erfolgreich und an Tantiemen reich: für Susan Boyle schrieb sie 2009 den Song „Who I Was Born to Be“, der sich zigmillionenmal verkaufte. 2011 steuerte sie beim deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest zwei Songs für Lena Mayer Landruth bei. Doch dass sie keine introvertierte Schreiberin für andere ist, erkannte schon der Rolling Stone, der beinah die maximale Punktzahl für Audra Maes Debut-LP „The Happiest Lamb“ (2010) vergab und urteilte, ihre Musik sie „wie warmer, die Sinne betörender Sommerregen“. Jetzt könnte ihre Karriere als Künstlerin mit ihrer neuen Platte mächtig Fahrt aufnehmen. Denn nach der zum Heulen schönen traurig-düsteren Musik des Erstlings hat Mae mit ihrer hinreißend-mitreißenden Band auf ihrem neuen Album jetzt vor allem eins: Spaß. Und sie rockt – die Presse sieht in ihr schon eine Synthese aus The White Stripes und Adele. Als Unterstützung hat sie sich eine erstklassige Live-Band zusammengestellt, allesamt gute Freunde von ihr, die ihre Qualitäten als Künstlerin voll zur Geltung bringen und mit ihr eine Menge Energie versprühen. Ihre melancholisch-dramatische Ader ist nur noch auf zwei berührenden leiseren Songs („Two Melodies“, „I’m A Diamond“) zu hören, ansonsten bietet das Album einen grandiosen Mix aus Rock, Blues, Country, Indie und Folk, der vor allem abgeht. “This album is the closest I’ve come to putting my soul to music the way I wanted to,” sagt die begnadete Songwriterin. Nahezu “almighty”.

MELODIVA CD Tipp April 2012