Phantogram
“Nightlife“
Josh Carter und Sarah D. Bartel alias Phantogram wurden von ihrem Erfolg schier überrumpelt: das Duo aus Saratoga begeisterte mit dem Debüt „Eyelid Movies“ in 2009 Fans und Musikerkollegen mit seinem schlüssigen Mix aus LoFi-Folk und HipHop-Beats, Konzerte mit The XX oder den Antlers festigten Reputation und Bekanntheitsgrad. Kein Wunder eigentlich, dass Phantogram für ein „ganzes“ Album keine Zeit haben beziehungsweise sich nicht dem Druck aussetzen, unbedingt mindestens zwölf neue Songs herauszupressen, komme was da wolle. Bartel und Carter gehen besonnen vor und geben nur das heraus, was sie wirklich für gelungen halten und das sind zum jetzigen Zeitpunkt eben sechs Tracks, die inklusive Radio Edit der Single „Don´t Move“ auf der EP „Nightlife“ landeten.„Nightlife“ präsentiert ein selbstbewusstes Musikerpaar, das auf „Eyelid Movies“ noch wesentlich schüchterner klang, wenngleich man die eigene Stärke durchaus spürte. Der Opener „16 Years“ verfängt wie „Don´t Move“ sofort – Folk und HipHop, Stadt und Land, Straße und Feldweg sind keine Gegensätze, sondern gehören zusammen, ergänzen sich, bedingen einander. „Nightlife“ ist ein urban-rurales Juwel, kein Song zuwenig und erst recht keiner zuviel.
CD, 2012, 6 Tracks, Label: Barsuk
Christina Mohr29.02.2012