Nadine Carina
“Magic Box“
„Magic Box“, Debütalbum der Italo-Schweizerin Nadine Carina, ist eine bezaubernde Platte: dreizehn sanfte, freundliche Kompositionen (plus vier Bonus-Tracks!), die der Singer-/Songwriterin allesamt im Traum
eingefallen sein sollen. Die Arbeit im Schlaf trägt süße Früchte, lauter gute Ideen sind auf „Magic Box“ zu hören: vom eingängig-poppigen Opener „The Garden“ über die zarte Ballade „Daydream“, das minimalistische „Like Her“ bis zu den folkbeeinflussten „Tomorrow“ und „Be Saved“ ist kein wirklich schwaches Stück dabei. Nadines Stimme ist hell und klar, dazu begleitet sich die 25-jährige vorwiegend auf der Gitarre, setzt aber auch elektronische Effekte und Beats ein, die den Songs den nötigen Schwung geben. Besonders gut ist das bei „Christmas Memories“ gelungen,
das verhalten anfängt und sich in einen fröhlichen Gassenhauer verwandelt. „Running People“ und „Some Chocolates & Cigarettes“ kann man sich bestens auf den Soundtracks romantischer Komödien vorstellen. Man merkt Nadine Carina an, dass sie von Kindesbeinen an Musik macht, eine klassische Ausbildung hinter sich hat und sogar an Paul McCartneys Institute of Performing Arts in Liverpool studierte. Denn – und jetzt kommt der Haken – es gibt keinen. „Magic Box“ ist so hübsch wie glatt und ist das ideale Album, um mit einer guten Freundin bei Tee und Plätzchen in Erinnerungen zu schwelgen, Pläne zu schmieden oder Probleme zu wälzen. Nadine Carina singt dazu ein kleines Lied, würde aber niemals jemanden stören wollen.
CD, 2011, 13 Tracks, Label: Statt Musik
Christina Mohr10.11.2011