Duo Kayu - Karoline Höfler & Jochen Feucht

„Kayu“, so lernt die aufgeklärte Hörerin, steht im Indonesischen für „Holz“. In diesem Album erklingen also vorwiegend hölzerne Instrumente, nämlich: der Kontrabass, gespielt von Karoline Höfler und das Bassetthorn, gespielt von Jochen Feucht (weiter: Sopransaxophon und Percussion). Beide Instrumentalisten sind verlässliche Jazzinterpreten, die bereits national einige Preise und Ehrungen erhielten. Karoline Höfler, die zuerst Gitarre spielte und im Alter von zwanzig Jahren den Kontrabass für sich entdeckte, studierte unter anderem an der Musikhochschule Stuttgart Jazz, erhielt 1995 den Jazzpreis von Baden-Württemberg und ist als Freelancerin in zahlreichen Jazz-Formationen im In- und Ausland tätig. Ihr Repertoire ist weit gesteckt, von Mainstream bis Freie Improvisation, Performanceprojekten, Filmmusiken etc. Jochen Feucht widmete sich zuerst der Klarinette, bevor er zum Saxophon griff und seine Liebe zum Jazz im Baden-Württembergischen Landesjugend- und später Bundesjazzorchester entwickelte. Nach seinem Studium an der Swiss Jazz School of Bern startete er seine Solokarriere und veröffentlichte vier CDs. Sein Saxophonsound kommt warm und differenziert daher, gelassen und ohne Effekthascherei. Karoline Höfler erweist sich in diesem live-Mitschnitt als zuverlässige, beständige Partnerin, die Feucht mit großer Sensibilität zu begleiten versteht. Der Mitschnitt, eine Aufnahme vom 12.04.2011 im SWR Tübingen, präsentiert zehn Nummern mit größtenteils Kompositionen Feuchts, aber auch mit einigen recht interessanten, neu arrangierten Standards, wie „Nardis“ von Miles Davis oder „Our Spanish Love Song“ des legendären Bassisten Charlie Haden. Eine ausgeglichene, auf spielerisch hohem Niveau durchdachte Musik, die tatsächlich viel „Kayu“ besitzt.