Patti Smith

“Outside Society“

Soziologisch betrachtet kann man gar nicht außerhalb der Gesellschaft stehen, man ist immer Teil von ihr, mittendrin oder am Rand. 1978 gab Patti Smith mit „Rock N Roll Nigger“ all denen eine Hymne, die sich aller Soziologie zum Trotz nicht der Gesellschaft zugehörig fühlen: „Outside Society / that´s were you´ll find me / outside society / that´s were I want to be“ schrie Smith von der Bühne des New Yorker Clubs CBGB´s und machte sich als Punkpoetin unsterblich. Inzwischen sind mehr als drei Jahrzehnte vergangen. Patti Smith hat ihren Platz in der Gesellschaft längst gefunden, seit dem Erfolg mit ihrem Memoirenbuch „Just Kids“ auch im Literaturbetrieb. Ohnehin verstand sich Patti Smith seit jeher mehr als Dichterin denn als Musikerin, sie bezeichnete sich zum Beispiel als Reinkarnation Arthur Rimbauds. Im Booklet zu „Outside Society“ gibt Smith eine Kostprobe ihres literarischen Könnens: zu jedem – von ihr selbst ausgewählten – Song des Samplers, der die Jahre 1975 – 2007 abdeckt, schrieb Smith ein paar Zeilen, in denen sie erklärt, weshalb ihr das betreffende Stück so wichtig ist. „Outside Society“ geht wegen „Because The Night“, „Dancing Barefoot“, „Gloria“, „People Have The Power“ und „Frederick“ als Greatest Hits-Album durch, ist aber viel mehr als das: nämlich die Lebensgeschichte einer außergewöhnlichen Künstlerin in 18 Songs.

CD, 2011, 18 Tracks, Label: Arist usa

Christina Mohr

01.09.2011