Emmon

“Nomme“

Man wundert sich ein bisschen darüber, dass es Musik wie die von Emmon heute noch gibt: Die schwedische „Queen of Electropop“ präsentiert auf ihrem neuen Album „Nomme“ zehn Tracks, die so klingen, als sei eine 1992 verschollene Club-Produktion wieder aufgetaucht. Bis auf ganz, ganz seltene Ausnahmen (z.B. die House-Verweise in „All Yours“) und das leicht angedüsterte Ambiente von „Ghost Dance“ dominiert ein unbeirrbarer, einfacher, straighter Discobeat, der an Erasure erinnert, aber nicht deren Charme ausstrahlt. Manche sagen Kirmestechno dazu… Ebenfalls schon ein wenig vom Zahn der Zeit angenagt wirken die an- und abschwellenden Synthiefanfaren, die Dramaturgie erzeugen sollen. Tracks wie „Body jar“ oder „Black Light“ sind leichtgewichtige Technoclubware von der Stange, austausch- und vorhersehbar. Wir wollen Emmon keinesfalls lächerlich machen: sie komponiert und textet alle Songs selbst, ihre Videos sind aufregend und stylish, auf der Bühne ist sie eine leidenschaftliche Performerin, die nicht nur cool aussieht, sondern sich mit vergleichbaren Electro-Acts wie Ladytron messen kann. Nur auf ihren Alben klingt Emmon leider so altbacken… vielleicht braucht sie einfach eine/n Producer/in, der/die mit ihr ein paar kühnere Sachen wagt. Wir schreiben mal an Chicks on Speed und Peaches, denen fällt zu Emmon bestimmt was ein!

CD, 2011, 10 Tracks, Label: Wonderland Records

Christina Mohr

12.07.2011